Lebensmittel ansprechend aufbewahren: Praktisches Vorratsregal selbst bauen
Ein echter Hingucker für die Küche
Die Küche ist das Herzstück in jedem Zuhause. In den meisten Haushalten ist sie längst mehr als der Ort, an dem Speisen zubereitet werden. Sie ist ein Treffpunkt, ein Ort des Austausches und der gemeinsamen Zeit. Hier dreht sich alles ums Kochen, Genießen und Leben. Mit der wachsenden Bedeutung der Küche als Lebensmittelpunkt kommt auch der Gestaltung dieses zentralen Raumes mehr Bedeutung zu. Moderne Küchendesigns sind nicht nur funktional, sondern einladend, gemütlich und ästhetisch ansprechend.
Viele kreative Dekoideen für die Küche beinhalten die optisch ansprechende Präsentation von Lebensmitteln. Insbesondere frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Kräuter sind durch ihre Farbenpracht etwas fürs Auge und machen Appetit und Lust aufs Kochen. Deshalb sind sie viel zu schade, um in der Vorratskammer zu versauern. Lebensmittel, die nicht unbedingt einen gekühlten oder lichtgeschützten Standort benötigen, um lange frisch zu bleiben, können mit einem praktischen Vorratsregal nicht nur griffbereit gelagert wert, sondern auch die Küche optisch aufwerten. Unsere einfache DIY-Anleitung nutzt die Vielseitigkeit eines klassischen Holzregales aus dem Baumarkt, um einen nützlichen Allrounder für die Vorratshaltung in der Küche zu bauen.
Vom Klassiker zum Unikat
Mit einer kreativen Idee und handwerklichem Geschick lässt sich so manches Basic-Möbelstück zu einem multifunktionalen Unikat aufwerten. Auch unser DIY-Vorratsregal macht sich dies zunutze. Als Basis dient ein klassisches Holzregal aus dem Baumarkt. Die Alleskönner werden häufig als Kellerregal genutzt, weil sie aufgrund ihrer Konstruktion auch schwere Lasten beherbergen können und sich wie ein Baukastensystem beliebig erweitern lassen. Die schlichten Holzregale aus dem Baumarkt können aber mehr als im dunklen Keller zu verstauben. Mit einigen praktischen Ergänzungen lässt sich daraus ein individuelles Vorratsregal bauen, das zum Blickfang der Küche wird.
Einfache Holzregale aus dem Baumarkt haben meist Maße von ca. 175 x 80 x50 cm. Wer aufgrund der Platzverhältnisse in der Küche andere Maße benötigt, kann das Basisregal aus einfachen Kanthölzern und Holzlatten in der gewünschten Größenanpassung selbst bauen. An Holzsorten eignen sich für dieses Bauprojekt vor allem Fichten- und Kiefernholz. Je nach gewünschter Aufteilung der Vorräte sollte der Korpus drei oder vier Einlegeböden und ein abschließendes Regalbrett bieten. Die Breite der Regalböden sollte nicht zu großzügig kalkuliert werden. Da insbesondere in den unteren Fächern schwere Lebensmittel wie Kartoffeln oder Äpfel gelagert werden, kann die Tragfähigkeit sonst verlorengehen.
Zusätzlich benötigte Materialien:
- Glattkantbretter aus demselben Material wie das Basisregal
- Gardinenstangen aus Holz oder Rundhölzer in der Breite des Regals plus ca. 30 cm
Benötigt werden zwei Gardinenstangen / Rundhölzer pro Regalbrett (inklusive Abschlussbrett, abzüglich Bodenbrett)
- Ein oder zwei Obstkisten, Flechtkörbe oder Drahtkörbe für das unterste Regalbrett, je nachdem, ob ein durchgängiges Fach geschaffen werden soll, oder zwei separate Aufbewahrungsfächer
- Stichsäge
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine (Forstnerbohraufsatz)
- Tacker
- Universalschere
- Lochfeile / Schleifpapier
- Fliegengitter mit Klebefixierung und Klettband
Erster Schritt: Korpus und Kräuteraufhängung
Im ersten Schritt wird der Korpus des Vorratsregales wie in der Aufbauanleitung beschrieben zusammengebaut.
Für die Trockenvorrichtung für Kräuter wird mit der Bohrmaschine (Forstnerbohrer) jeweils unter den Regalbrettern (außer dem Bodenbrett) ein Loch in die Seitenträger gebohrt. Der Durchmesser entspricht dem Durchmesser der Gardinenstangen.
Die Bohrlöcher und -ränder werden anschließend mit der Lochfeile und Schleifpapier gesäubert und geglättet.
Nun können die Gardinenstangen als Aufhängung und Trockenmöglichkeit für Kräuter hindurchgeschoben werden.
Zweiter Schritt: Apfel- / Kartoffelkisten einsetzen
Die Lageristen oder Körbe für Äpfel, Kartoffeln oder anderes lange haltbares Obst und Gemüse sollten aus Gewichtsgründen auf dem untersten Regalboden angebracht werden. Dort verleihen sie dem gesamten Vorratsregal zusätzliche Stabilität und Bodenhaftung. Je nachdem, ob eines oder zwei Lagerfächer benötigt werden, sind die Abmessungen der Kisten oder Körbe zu wählen. Eine Lagerbehälter hat den Vorteil, dass die Lebensmittel breit ausgelegt werden können und nicht aufeinandergestapelt werden müssen. Das verhindert Druckstellen und erhöht die Haltbarkeit. Vor allem Äpfel freuen sich über diese Vorzugsbehandlung. Wer trotzdem mehrere Behälter für Äpfel oder Kartoffeln nutzen möchte, kann einen zweiten Regalboden dafür verwenden.
Wichtig ist, dass die Aufbewahrungsbehälter rundherum mit Durchlässen versehen sind, damit die Luft frei zirkulieren kann und die gelagerten Lebensmittel sich lange halten können. Da Äpfel und Kartoffeln am besten kühl und dunkel gelagert werden, sollte das Vorratsregal nicht direkt an der Heizung oder der Sonneneinstrahlung ausgesetzt positioniert werden. Für zusätzliche Stabilität können die Körbe oder Kisten mit Holzschrauben im Regalboden verankert werden. Sollen sie zum Befüllen und Reinigen herausnehmbar bleiben, kommt die Konstruktion auch ohne zusätzliche Fixierung aus. Kisten werden durch das Gewicht des Streugutes recht zuverlässig fixiert.
Dritter Schritt: Insektenschutz anbringen
Da einige Lebensmittel wie Obst, aber auch Mehl und andere Backzutaten ein Magnet für Fruchtfliegen, Lebensmittelmotten und andere unerwünschte Küchenschädlinge sind, sollten sie geschützt aufbewahrt werden. Deshalb erhält das Vorratsregal ein Extrafach mit Insektenschutzgitter. Dafür wird das Fliegengitter so zugeschnitten, dass es an den langen und kurzen Seiten der Regalbretter komplett auf dem Rahmen aufliegt.
Die Rückseite und die beiden Seitenteile werden mit der mitgelieferten Klebefixierung fest am Regal angebracht. Auf der Vorderseite des Regals wird das Fliegengitter mit Klettband angebracht, damit das Fach geöffnet und die Lebensmittel entnommen werden können. Dazu wird zunächst das Klettband auf den Rahmen des Regalfaches zurechtgeschnitten und fest am Holz fixiert. Anschließend kann das Insektengitter am Klettband angebracht werden.
Vierter Schritt: Absturzschutz für Einmachgläser
Je nach gewünschter Sortierung kann das Vorratsregal ein zusätzliches Fach für Einmachgläser erhalten, oder diesen auf dem Abschlussbrett Platz bieten. In jedem sollte das entsprechende Fach oder die Fächer mit einer zusätzlichen Holzleiste als Absturzschutz versehen werden. Dafür werden Glattkantbretter auf die lange und kurze Seite der Regalböden zugesägt und an den Sägekanten mit Schleifpapier geglättet. Für innenliegende Regalböden muss der Zuschnitt so gewählt werden, dass sie Leisten zwischen die Seitenstreben des Regals passen. Auf dem Abschlussbrett sollten die Glattkantbretter so zurechtgesägt werden, dass sie den gesamten äußeren Rand umschließen.
Anschließend können sie mit Holzschrauben am Regalboden befestigt werden. So entsteht ein niedriger Absturzschutz, der verhindert, dass die Gläser herausfallen, sollte das Regal wackeln, gleichzeitig aber ein leichtes Entnehmen der Vorräte ermöglicht.
Dem Vorratsregal eine individuelle Note verleihen
Unser DIY-Vorratsregal ist schon jetzt ein echtes Unikat und ein Hingucker für die gut sortierte Küche. Natürlich lässt sich das Naturholzdesign auch noch individuell anpassen. Das Holz kann beispielsweise nach eigenen Wünschen lackiert und damit dem Einrichtungsstil der Küche angepasst werden. Auch kann die Sortierung der Regalbretter individuell angepasst werden, zum Beispiel durch die Installation einer Flaschenablage.
Mit den richtigen kreativen Ideen wird die Vorratshaltung in der Küche zum stylischen Dekoelement.
Bildquellen:
Abbildung 1: @ Finmiki (CCO-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: @ _Alicja_ (CCO-Lizenz) / pixabay.com
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