Ist die Paneeldecke einmal montiert, dann ist die meiste Arbeit beim Decke-Abhängen bereits geschafft. Richtig hübsch wird die Decke aber erst, wenn auch die Deckenleisten angebracht sind. Denn mit Hilfe der Deckenleisten verschwinden nicht nur unsaubere Schnittkanten, sondern es wird auch der notwendige Abstand der Paneele zur Wand zuverlässig überdeckt. Und erst dann ist die abgehängte Paneeldecke auch wirklich fertig. Das Anbringen der Deckenleisten ist dabei gar nicht so schwer, wie mancher vermuten mag, auch wenn das nochmal einige Zeit in Anspruch nimmt. Wie es aber geht und worauf dabei geachtet werden muss, zeigt der nachfolgende Artikel!

Das Projekt

Das Projekt ist schnell umrissen: Nach der Generalsanierung des Hauses sollen die alten mit Schilf verputzen Holzbalkendecken abgehängt werden. Statt einer Gipskartondecke soll es aber eine Paneeldecke sein, da diese, einmal montiert, äußerst pflegeleicht ist. Auch der Arbeitsaufwand ist in Summe gesehen gleich wie bei einer Gipskartondecke. Denn letztere muss nach dem Anbringen auch noch gespachtelt und gestrichen werden. Zudem entfällt bei einer Holz- bzw. Paneeldecke das regelmäßige Streichen.

Bei der Gipskartondecke hingegen nicht notwendig ist das Anbringen von Deckenleisten, das dieser zweite Teil der Anleitung zur Paneeldecke beschreibt. Dabei können die benötigten Gehrungsschnitte mitunter durchaus für Kopfschmerzen sorgen. Damit das aber nicht passiert, gehen wir in dieser Anleitung ganz besonders darauf ein!

© diybook | Ist die Paneeldecke einmal abgehängt, kann sich das Ergebnis bereits sehen lassen. Dennoch ist das Projekt noch nicht ganz…

Werkzeug und Material

Besonders viel Werkzeug und Material wird beim Deckenleisten-Anbringen nicht benötigt. So reichen neben dem obligatorischen Maßband, eine Gehrungslade, eine Feinsäge und ein Montagekleber samt Kartuschenpresse völlig aus. Bei sehr buckeligen Wänden ist es allerdings ratsam, auch einige Sockelleistenstifte, einen Hammer und einen Durchschläger parat zu haben.

Deckenleisten auf Gehrung schneiden

Dann kann es auch schon losgehen und der erste Gehrungsschnitt erstellt werden. Dafür ist zu empfehlen, das eine Ende der Leiste an der Decke anzuhalten und die grundlegende Richtung des Gehrungsschnittes zu markieren. Die lange Kante liegt bei den Deckenleisten unten, die kurze Kante nahe der Decke. Ist das geschafft, wird die Leiste in die Gehrungslade eingelegt und zugeschnitten. Dabei ist darauf zu achten, dass eine Innenkante erzeugt wird. Je nach dem, von welcher Seite die Deckenleiste in die Lade eingeschoben wird, müssen dafür entweder die am Rand liegenden oder die eher mittig gelegenen Schnittpositionen herangezogen werden. Werden die Leisten wie bei diesem Projekt in die Gehrungslade eingeschoben, kommen die am Rand gelegenen Positionen zum Einsatz. 

Ist die erste Gehrung einmal erstellt, sollte die zweite Gehrung derselben Ecke zugeschnitten werden. Dafür wird die zweite Deckenleiste in die Gehrungslade eingelegt und an gegenüberliegenden Schnittposition abgeschnitten. Jetzt sollten die Leisten eine perfekte Innenecke ergeben.

© diybook | Danach ist es ratsam, die erste Leiste an der Decke anzuhalten und den Winkel, besser gesagt die ungefähre Richtung,…
© diybook | Danach ist es an der Zeit, die erste Gehrung der Deckenleiste zu schneiden. Wird die Deckenleiste, wie im Bild zu sehen ist,…
© diybook | Danach sollte die erste Gehrung der angrenzenden Deckenleiste geschnitten werden. Auch hierfür gibt es wieder zwei mögliche…
© diybook | Wurde die Gehrung der ersten zwei Deckenleisten einmal geschnitten, kann vor der Montage sehr leicht überprüft werden, ob auch…

Erste Deckenleiste auf das richtige Maß bringen

Ist die erste Ecke einmal zugeschnitten, kann die erste Leiste auf die benötigte Länge gebracht werden. Dafür wird die Breite des Raumes ausgemessen und die Länge auf die Deckenleiste übertragen. Gemessen wird von der langen Kante der Leiste aus. Danach folgt die zweite Gehrung an dieser Leiste. Die lange Kante dieses Gehrungsschnittes muss dabei auf derselben Seite liegen wie bei der bereits erstellten Gehrung – also Richtung Boden.

Dann kommt der Moment der Wahrheit! Das Anhalten der Deckenleiste verrät, ob die Gehrungen gelungen sind und ob die Deckenleiste auch passgenau zugeschnitten wurde. Ist sie doch zu kurz geraten, ist das ein klassischer Fall von dumm gelaufen. Denn verlängern lässt sich die Leiste jetzt nicht mehr. Aber auch das ist kein Grund zum Verzweifeln! Im Verlaufe des Projektes wird die Leiste bestimmt noch Verwendung finden können.

© diybook | Am Beginn der Arbeiten steht wie so oft das Ausmessen der Räumlichkeiten. Da die Deckenleisten meist eine Länge von 3 m…
© diybook | Jetzt kann die erste Leiste auf die benötigte Länge gebracht werden. Dazu wird das Maßband an der langen Kante der bereits…
© diybook | Die Leiste wird daher wieder von derselben Seite in die Gehrungslade eingelegt. Die langen Kanten müssen logischerweise auf…
© diybook | Dann ist die erste Deckenleiste auch schon zugeschnitten und sollte nach Adam Riese auch passen. Eine Kontrolle bestätigt, dass…

Erste Deckenleiste montieren

Wurde die Leiste dagegen richtig zugeschnitten, kann diese sogleich montiert werden. Dafür wird an beiden Auflageflächen der Leiste eine dünne Raupe Montagekleber aufgetragen. Besonders dick muss diese Raupe nicht ausfallen, denn der Untergrund ist, durch die Fliesen bedingt, sehr gerade und nicht besonders saugfähig.

Die Montage von kurzen Deckenleisten kann ohne weiteres auch allein bewerkstelligt werden. Dazu wird die Leiste einfach in Position gebracht und angedrückt. Allfällig auslaufender Kleber wird dabei sofort mit einem weichen Tuch bzw. etwas Küchenpapier weggewischt.

© diybook | Danach wird die Deckenleiste auf der Rückseite an beiden – zur Wand bzw. Decke hin – aufliegenden Flanken mit Montagekleber…
© diybook | Ist das geschehen, kann auch schon die Deckenleiste angebracht werden. Dazu wird diese einfach an die vorgesehene Stelle…
© diybook | Nachdem die Deckenleiste geklebt und angedrückt ist, sollte allfällig austretender Kleber sofort mit einem Tuch bzw. einem…

Zweite Deckenleiste auf Gehrung schneiden und montieren

Danach folgt die zweite Deckenleiste. Auf Seite der Ecke wurde die Gehrung bereits erstellt. Da der Raum aber länger ist als die vorhandene Deckenleiste, muss diese am anderen Ende gestückelt werden. Dazu ist es ratsam, auch das zweite Ende der Deckenleiste mit einer Gehrung zu versehen. Das hat den Vorteil, dass sich die gestückelten Leisten nicht nur besser verkleben lassen, sondern auch die Schnittkante wesentlich unauffälliger ist, als wenn die zweite Seite der Deckenleisten unbehandelt in einem 90°-Winkel vorläge. 

Die Gehrung kann dabei entweder aus einer Kombination von Außen- und Innenecke bestehen oder die Leiste wird ganz einfach auf die Kante gestellt und mit einer Gehrung versehen. In diesem Projekt kommt letzteres zum Einsatz. Dabei wird allerdings darauf geachtet, dass die Schnittkante der Gehrung der zuerst verlegten Deckenleiste nach außen zeigt. Denn zeigt die Schnittkante zur Wand, müsste die nachfolgende Deckenleiste unter die bereits verlegte geschoben werden. Und das verkompliziert die Montage nur auf unnötige Weise!

Ist die zweite Gehrung einmal erstellt, wird auch die zweite Deckenleiste ganz analog zur ersten angebracht. Nachdem zwei dünne Raupen Montagekleber aufgetragen wurden, wird auch in die Ecke etwas Montagekleber eingebracht. Danach wird die Deckenrandleiste an der Decke angehalten und angedrückt.

© diybook | Da der Raum länger ist als die zweite Deckenleiste, muss diese gestückelt werden. Hierbei ist es ratsam, die Leiste auch an dem…
© diybook | Ist auch diese Leiste an beiden Enden mit der entsprechenden Gehrung versehen, kann wieder eine dünne Raupe Montagekleber…
© diybook | Bevor nun auch diese Deckenleiste eingesetzt wird, sollte in die Ecke etwas Montagekleber eingebracht werden.
© diybook | Danach kann auch diese Deckenleiste in Position gebracht und verklebt werden. Da sie wesentlich länger ist als die erste, wird…

Tipps und Tricks beim Deckenleisten-Anbringen

Alle weiteren Deckenleisten werden ganz analog dazu montiert. Beim Ablängen ist es wichtig, immer zuerst eine Seite auf Gehrung zu schneiden, dann das Raummaß zu übertragen und erst dann die zweite Gehrung zu schneiden. Natürlich kann auch das Naturmaß dabei helfen, die Deckenrandleisten auf die richtige Länge zu bringen. Aber auch hier gilt, dass die erste Seite zuvor schon auf Gehrung geschnitten werden sollte.

Ein sparsamer Umgang mit dem Montagekleber verschont einen vom Entfernen allfällig austretenden Klebers. Ist die Wand dann doch einmal zu unregelmäßig, kann es notwendig sein, die Leiste mit Sockelleistenstiften zu fixieren. Diese werden einfach bis auf 2 mm eingeschlagen und dann mit einem Durchschläger versenkt.

Werden Leisten verlängert, zahlt sich ein Gehrungsschnitt aus. Das sorgt dafür, dass die angrenzenden Leisten miteinander verklebt werden können und die Stückelung nahezu unsichtbar bleibt.

© diybook | Ist das geschafft, werden diese Arbeitsschritte so lange wiederholt, bis die gesamte Decke mit Deckenleisten versehen ist.…
© diybook | Der Montagekleber muss nicht zentimeterdick aufgetragen werden, denn die Auflagefläche bzw. Klebefläche in Bezug auf das…
© diybook | Werden Stückelungen auf Gehrung geschnitten, fällt das in der Regel nicht ins Auge. Scharfe 90°-Winkel hingegen wären klar zu…
© diybook | Der letzte noch zu beachtende Punkt wäre sauberes Arbeiten. So sind die Kleberreste gleich nach dem Anbringen zu entfernen,…

Weitere Deckenleisten anbringen und das Ergebnis

Werden diese wenigen Tipps beherzigt, steht dem Verlegen der Deckenleisten eigentlich nichts im Wege. Und schon bald wird die ganze Paneeldecke von Deckenrandleisten umschlossen sein. Zugegeben, auch diese Arbeit dauert ihre Zeit und ist oftmals mit wesentlich mehr Ärger verbunden als das Verlegen der Deckenpaneele selbst. Aber ohne diesen Schritt ist die abgehängte Decke weder vollständig noch besonders schön anzusehen.

Also, alle Geduld zusammennehmen und für diesen letzten Schritt genügend Zeit einplanen, um das Projekt "Paneeldecke abhängen" auch wirklich sauber abzuschließen. Es zahlt sich aus!

© diybook | Nach ein paar weiteren Leisten, ist es dann auch schon geschafft und nicht nur das Projekt Deckenrandleisten anbringen ist…

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