Fast in jedem Haushalt finden sich Farbreste in Eimern, Dosen oder sonstigen Behältnissen. Die Haltbarkeit von Farbe ist aber nicht unbegrenzt – das gilt sowohl für Dispersionsfarben, Lacke als auch für Lasuren. Wie lange diese haltbar sind, hängt von einigen Faktoren ab – welche das sind, wie Farben optimal gelagert werden und wie schlechte Farbe erkannt werden kann, verrät dieser Artikel.

Haltbarkeit ungeöffneter Farben, Lacke und Lasuren

Auf dem Etikett eines Farb-, Lack- oder Lasurgebindes finden sich nur in manchen Fällen Angaben zur Haltbarkeit der Farbe - und wenn, dann bezieht sich das Datum auf den ungeöffneten Zustand.

Auch wenn die meisten Hersteller eine zweijährige Haltbarkeit ihrer Farben, Lacke und Lasuren angeben, so halten diese doch in der Praxis fünf bis zehn Jahre, ohne zu verderben. Wohlgemerkt ist das die Haltbarkeit der Farbe in ungeöffnetem Zustand. Farbe hält in der Regel bedeutend länger als angegeben. Die abgesunkene Bestandteile wie Pigmente und Füllstoffe lassen sich hierbei relativ einfach wieder aufrühren.

Ist die Farbe aber verdorben - ist dies relativ einfach zu erkennen. Woran, verrät der nächste Absatz!

Schlechte Farbe erkennen

Hat die Haltbarkeit der Farbe stark gelitten, ist dies nach dem Öffnen des Gebindes an einem üblen Geruch erkennbar. Dann gilt es, schnellstens den Farbeimer zu verschließen, und ab zum Sondermüll!

Befindet sich lediglich eine dünne, flüssige Schicht auf der eigentlichen Farbe, ohne dass eine Schimmelbildung oder besagter Geruch zu erkennen ist, dann kann die Farbe ohne weiteres aufgerührt werden.

Kleinere, eingetrocknete Risse an den Wänden des Farbeimers sind nicht weiter schlimm, allerdings sollten sie nicht mit eingerührt werden. Bei größeren eingetrockneten Schichten, etwa durch eine undichte Stelle, ist die Farbe aber auch nicht mehr zu gebrauchen.

Auch wenn die Farbe so stark eingedickt ist, dass diese nicht mehr aufgerührt werden kann, ist die Haltbarkeit der Farbe abgelaufen und es bleibt leider nichts anderes übrig, als die Farbe zu entsorgen

© diybook | Dispersionsfarbe nach 2 Jahren Lagerung. Es befindet sich zwar viel Farbe an den Wänden, aber ansonsten ist die Farbe in…

Die richtige Lagerung von Farben

Neben der Qualität der Produkte zeigt sich vor allem die richtige Lagerung verantwortlich für die Haltbarkeit von Farben, Lacken und Lasuren.

Deswegen gehört sofort nach Beendigung der Malerarbeiten der Deckel immer so fest aufgedrückt, dass das Gebinde möglichst luftdicht verschlossen ist.

Optimale Lagerbedingungen finden Farben meist im Keller, an einem gleichmäßig temperierten und kühlen Ort.

Aber bitte nicht zu kühl, denn Frost vertragen die Produkte nicht. Einmal an- oder eingefroren reicht bereits aus, um die Haltbarkeit der Farbprodukte auf 0 zu setzen.

Haltbarkeit von Dispersionsfarben

Die Haltbarkeit von Dispersionsfarben unterscheidet sich von der Haltbarkeit von Lacken und Lasuren. So sind Dispersionsfarben in der Regel keine Konservierungsstoffe zugesetzt, sodass die Haltbarkeit der Farbe nach dem Öffnen des Farbeimers kontinuierlich abnimmt.

Durch vom Pinsel oder von der Farbrolle in die Farbe eingebrachte Bakterien und Keime werden die Inhaltsstoffe langsam zersetzt. Die Zersetzung beginnt beim Bindemittel und setzt sich bei den Pigmenten fort. Die Zersetzung führt dazu, dass die Farbe ihre Eigenschaften, wie beispielsweise Viskosität, Wischbeständigkeit, Wandhaftung oder Verstreichbarkeit, verliert.

Allzu günstige Dispersionsfarben "altern" dabei meist schneller, da sie gerne mit einem schwachen Bindemittel oder qualitativ mangelhaften Pigmenten ausgestattet sind.

Da die Zersetzung ein langsamer Prozess ist, kann die Haltbarkeit der Farbe durch sauberes Arbeiten, sofortiges Verschließen sowie aufrechter, kühler und gleichmäßig temperierter Lagerung deutlich verlängert werden.

Haltbarkeit von Lacken und Lasuren

Acryllacke und Lasuren auf Wasserbasis halten deutlich länger als vergleichbare Produkte auf Lösungsmittelbasis. Der Grund dafür ist aber nicht die schnellere Zersetzung, sondern der Umstand, dass Lösungsmittel wesentlich schneller verdampfen.

Mit einem kleinen Tipp kann aber auch die Haltbarkeit dieser Farben deutlich verlängert werden.

Dazu wird beim Öffnen von Lack- oder Lasurdose darauf geachtet, dass der Deckel nicht deformiert wird, und nach Abschluss der Arbeiten das Gebinde wieder luftdicht verschlossen. Luftdicht bedeutet dabei nicht, den Deckel mit Silikon zu verschließen, sondern die Dose einfach auf den Kopf zu stellen.

Lacke und Lasuren werden daher immer in entsprechend großen Wannen gelagert, die im Falle eines Lecks die Farbe problemlos aufnehmen können.

Dieser kleine Trick reicht schon aus, um die Haltbarkeit der Farben auf Lösungsmittelbasis deutlich zu verlängern.

Tipp: Hat sich auf dem Lack oder der Lasur dennoch eine dünne Haut gebildet, entfernen Sie diese vorsichtig, und sieben Sie den Lack durch einen alten Damenstrumpf in ein anderes Gefäß um. Auf diese Weise verbleiben die verdickten Stoffe im Strumpf, und Sie können den Lack nach dem Aufrühren noch verwenden.

© diybook | Lasur bei falscher Lagerung: Farbhäute bilden sich, wenn die Dose nicht am Kopf steht. Verklebt der Deckel dazu nicht…

Haltbarkeit von Farbe

Die Haltbarkeit von Farbe reicht oftmals weit länger als angegeben, vor allem in ungeöffnetem Zustand. Auch kann schlechte Farbe sehr einfach an ihrem üblen Geruch und / oder an Ihrer mangelnden Mischbarkeit erkannt werden. Das Wegwerfen alter aber noch guter Farbe ist also nicht nur weggeworfenes Geld, sondern belastet zudem unsere Umwelt. 

Werden die Produkte richtig verschlossen und an einem kühlen, gleichmäßig temperierten Ort untergebracht, steht einer Verwendung auch nach zwei bis fünf Jahren nichts im Weg.

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