Ein Geräteanschluss kommt selten allein? Falsch gedacht! Tatsache ist, dass einem hier meistens weitere Anschlüsse fehlen. Eigentlich Schade, da die meisten Trockner heute ohne Weiteres an den Siphon angeschlossen werden können. Zwar gibt es sogenannte Doppelanschlüsse, aber leider sind diese nicht ganz so unproblematisch, wie man sich das wünschen würde. Daher zeigen wir nun in diesem Projekt, wie einfach es sein kann, einen weiteren Geäteanschluss zu montieren. In der Aufputz-Variante, wohlgemerkt!

Ein Doppelanschluss der etwas anderen Art

In den meisten Haushalten werden Waschmaschine und Trockner zugleich betrieben. Was im Alltag furchtbar praktisch ist, kann bei der Installation allerdings Kopfzerbrechen bereiten. Denn beide Geräte wollen ja am Abfluss angeschlossen werden. Glücklicherweise lassen sich die meisten Wäschetrockner heute einfach über den Waschmaschinensiphon einbinden. Davon wird sich jedoch meist nur einer an der Installation finden lassen, und der ist von der Waschmaschine besetzt. Natürlich kann hier ein Adapter als Doppelanschluss fungieren. Das verursacht aber seine ganz eigenen Probleme, wie unsere Anleitung Waschmaschinen-Siphon reinigen belegt.

Die bessere Alternative besteht darin, die bestehende Installation um einen zweiten Gerätesiphon zu erweitern und sich damit einen vollwertigen, weil separaten Doppelanschluss zu schaffen. In der folgenden Anleitung verraten wir, wie sich solch ein zweiter Waschmaschinensiphon montieren und in die vorhandene Verrohrung einbeziehen lässt.

© diybook | Wenn sowohl die Waschmaschine als auch der Trockner an den Siphon angeschlossen werden sollen, dann reicht ein ein…

Werkzeug und Material

Bei diesem Projekt besteht der Vorteil darin, dass es sich bei der Verrohrung um eine Aufputzmontage handelt. So fällt es natürlich nicht sonderlich schwer, einen zweiten Waschmaschinensiphon zu montieren. Um sich das Leben trotzdem nicht unnötig schwer zu machen, sollte vorher das passende Werkzeug zurecht gelegt werden.

Dazu zählen zunächst ein Maßband oder Zollstock mit einem wasserfesten Stift, diverse Lappen, Rohrgleitmittel und etwas Schleifpapier. Darüber hinaus werden zum Schneiden der Rohre eine Eisensäge und ein Multifunktionstool gebraucht. Schraubenzieher und Bohrmaschine runden das Aufgebot ab. Letztere ist nach den jeweils vorgefundenen Verhältnissen auszuwählen (Akkubohrer, Schlagbohrer oder Bohrhammer).

Die Materialliste wird natürlich von einem zweiten Gerätesiphon angeführt, zusammen mit den passenden Dübeln und Schrauben für die Wandmontage. Da die alte Verrohrung erweitert werden muss, sind in diesem Projekt außerdem ein weiteres Y-Rohr, zwei 45°-Bögen und ein Reduktionsstück DIN 50 auf DIN 40 erforderlich.

Hinweis: Während der folgenden Arbeiten sollte das Wasser abgestellt werden. Beim Abnehmen der alten Verrohrung ist außerdem darauf zu achten, stets einen Eimer unterzustellen. Denn etwas Restwasser ist immer vorhanden!

© diybook | Zu Beginn muss der neue Geräteanschluss geplant werden. Denn nur mit einer guten Planung wird die spätere Montage gelingen. Bei…

Vorbereitungen

Der alte Gerätesiphon ist über ein Y-Rohr an die Aufputz-Verrohrung des Abflusses angeschlossen. Wir wollen nun die bestehende Installation erweitern, indem wir einen zweiten Waschmaschinensiphon montieren. Dieser soll – als Gegenstück zum ersten Siphon – auf der anderen, hier der linken Seite des Fallrohres angebracht werden. Das macht ein weiteres Y-Stück erforderlich. Bei der Planung ist zu berücksichtigen, dass Geräteanschlüsse in der Regel auf einer Höhe von 70-100 cm liegen.

Um Waschmaschine und Trockner gleichzeitig betreiben zu können, kam bis jetz als Provisorium ein Doppelanschluss-Aufsatz für den vorhandenen Gerätesiphon zum Einsatz. Der muss nun natürlich weichen. Also werden zuerst einmal alle Geräteschläuche von dem Doppelsiphon abgenommen. Dann wird der Adapter aus dem eigentlichen Gerätesiphon herausgezogen.

Ist das erledigt, kann auch der Siphon selber von der Wand montiert werden. Das ist leider nötig, denn während der folgenden Arbeiten wird dieser eine leicht veränderte Position einnehmen. Zunächst wird die Kunststoffabdeckung entfernt, um an die Befestigungsschrauben zu gelangen. Der alte Siphon wird dann von der Wand genommen und beseite gelegt. Abschließend werden noch die angrenzenden Rohrschellen gelöst, um den ganzen Rohrbogen aus der Installation entfernen zu können.

© diybook | Zuerst müssen dafür alle am bereits vorhanden Siphon angeschlossenen Abflussschläuche abgenommen werden. Aber auch der hier…
© diybook | Aufgrund der vorliegenden Verrohrung kann es manchmal passieren, dass bei der Erweiterung der alte Siphon in seiner Position…
© diybook | Als nächstes werden alle in unmittelbarer Nähe vorhandenen Rohrschellen gelöst. Denn nur so haben die Abflussrohre genügend…

Alte Verrohrung entfernen

Die alte Verrohrung muss neu arrangiert werden, um einen zweiten Waschmaschinensiphon montieren zu können. Also wird der ursprüngliche Abflussbogen, der hier die Verbindung zwischen Fallrohr und horizontal verlaufendem Abfluss herstellt und in den die Weiche für den Gerätesiphon integriert ist, vollständig ausgebaut. Dank des Knies ist das hier kein größeres Problem, denn der Bogen lässt sich recht einfach aus der weiterführenden Rohrleitung herausziehen. Bei einem gerade verlaufenden Rohr ohne Knie könnte es dagegen nötig sein, eines der Rohrstücke zu zerschneiden, damit es sich überhaupt entfernen lässt.

Hier ist das aber kein Problem, daher wird auch prompt der obere Verlauf des Bogens mitsamt der Weiche für den alten Gerätesiphon gelöst. Dazu wird dieser einfach aus dem Fallrohr herausgezogen und anschließend in seine Einzelteile zerlegt. Bei all diesen Arbeiten ist immer ein Eimer unterzustellen, um eventuell vorhandenes Restwasser aufzufangen.

© diybook | Jetzt können die Abflussrohre mehr oder weniger einfach auseinandergeschoben werden. Gelingt das bei einem Knie, wie es in…
© diybook | Nachdem die Abflussrohre auseinandergesteckt wurden, wird Wasser nachlaufen. Vermutlich nicht viel, aber doch etwas. Daher…
© diybook | Als nächstes wird der gesamte Bogen des Abflussrohres samt Y-Stück und Bogen des alten Siphons entfernt. Die Abflusselemente…

Neuen Abflussbogen einmessen

Jetzt kann bereits der neue Abflussbogen zusammengesteckt werden. Die erforderliche Weiche für den zweiten Gerätesiphon wird hergestellt, indem zwischen Knie und horizontalem Abflussrohr nun noch ein weiteres Y-Stück eingeschoben wird, das eine Abzweigung auf die Seite links des Fallrohres erlaubt. Entsprechend wird ein Zweig des neuen Y-Stücks mit einem 45°-Bogen versehen.

Das Bogenstück wird mit Rohrgleitmittel behandelt und dann auf Anschlag in das Y-Rohr gesteckt. Der Ansatz wird mit einem wasserfesten Stift markiert. Anschließend muss der Bogen wieder um 5 mm aus dem Y-Rohr herausgezogen werden. Die Markierung gibt hier Orientierung. Dieser Schritt ist erforderlich, damit die Verrohrung später bei Temperaturunterschieden Spielraum zum Arbeiten hat. Folglich ist er bei allen weiteren Steckverbindungen in diesem Projekt zu wiederholen!

Das ursprüngliche Knie bestand einfach aus zwei 45°-Bögen. Jetzt wird es durch einen einzelnen 45°-Bogen in Verbindung mit einem Y-Rohr erzeugt, was insgesamt breiter ausfällt. Folglich muss das horizontale Abflussrohr eingekürzt werden, damit das von oben kommende Fallrohr an seiner Position verbleiben kann. Hier hilft das Naturmaß: Der neue Rohrbogen wird provisorisch (ohne Dichtung) ins Fallrohr eingesetzt und an das horizontale Abflussrohr angehalten, wo das Ende des Bogens markiert wird. Anschließend wird eine zweite Markierung am Abflussrohr vorgenommen, und zwar am Ansatz der Verdickung. Zwischen den beiden Markierungen besteht ein Abstand von 3 cm. Um diese Länge muss das Abflussrohr eingekürzt werden.

© diybook | Danach kann der neue Abflussbogen bereits zusammengesteckt werden. Die zwei 45-Grad-Bögen werden durch ein 45-Grad-Y-Stück und…
© diybook | Da die Kombination des Y-Stückes mit einem 45-Grad-Bogen ein kleines Stück länger ist als die Kombination zweier 45-Grad-Bögen,…
© diybook | Danach wird das horizontale Rohr auch an der Verdickung mit einer Markierung versehen. Der Abstand dieser beiden Markierungen…

Abflussrohr einpassen

Um das horizontale Abflussrohr einkürzen zu können, muss dessen erstes Segment herausgezogen werden. Denn am bislang offenen Ende liegt die Muffe, und die darf natürlich nicht einfach abgeschnitten werden. Beim Herausziehen tritt allerdings eine kleine Überraschung zutage. Denn das Rohr ist fast bis zur völligen Undurchlässigkeit verstopft. Die Verstopfung wird also erst einmal beseitigt.

Anschließend werden mit dem Stift am muffenlosen Ende des Rohrstücks die erforderlichen 3 cm aufgetragen. Alles ist bereit, um das Rohr abzulängen.

© diybook | Da das horizontale Abflussrohr natürlich nicht auf Seite der Anschlussmuffe eingekürzt wird, muss dieses nun ebenfalls…
© diybook | Gut, dass wir auch dieses Rohr abgenommen haben, denn viel Wasser ging da bestimmt nicht mehr durch. Der nächste Einsatz des…
© diybook | Jetzt wird die zuvor bestimmte Länge von 3 cm auf das muffenlose Ende des horizontal verlaufenden Abflussrohres übertragen.

Das Rohr wird nun sicher abgelegt und mit einer Eisensäge zugeschnitten. Nachdem es um 3 cm eingekürzt wurde, sind die Schnittkanten des gekürzten Rohres noch mit Schleifpapier zu entgraten. Ansonsten könnten sich hier später Ablagerungen festsetzen und erneut für eine Verstopfung sorgen.

Danach wird das eingekürzte muffenlose Ende des Rohres mit Rohrgleitmittel bestrichen und zurück in seine ursprüngliche Position geschoben. Auch hier das Rohr für den nötigen Spielraum wieder um einige Millimeter herausziehen! Anschließend kann der neue Rohrbogen auf gleiche Weise eingeschoben werden, um die Arbeiten an der horizontalen Verrohrung abzuschließen. 

© diybook | Diese Länge wird dann mit einem Rohrschneider bzw. mit einer Eisensäge abgelängt. Wichtig ist es, die Grate am Rohr hinterher…
© diybook | Danach wird das Rohr mit einem Gleitmittel eingestrichen und wieder in das weiterführende Abflussrohr eingesetzt. Anmerkung:…
© diybook | Im Anschluss wird auch der neue Abflussbogen in gleicher Weise in das eben verlegte horizontale Abflussrohr eingeschoben.

Fallrohr einpassen

Auch das vertikal verlaufende Fallrohr muss um einige Zentimeter eingekürzt werden, da der neue Rohrbogen insgesamt auch höher ausfällt. Glücklicherweise ragt hier aber das muffenlose Ende herab, welches direkt zugeschnitten werden kann. Das Endstück des Fallrohres darf somit an Ort und Stelle verleiben und wird direkt an der Wand abgelängt.

Der neue Rohrbogen sitzt unten bereits im horizontalen Abflussrohr. Oben wird nun zuerst das alte Y-Stück wieder eingesetzt, anschließend wird die Konstruktion an das Fallrohr angehalten. Ausgehend von der Verdickung der Muffe am Y-Stück wird der Überstand genommen und am Fallrohr eingezeichnet. An der Markierung wird das Fallrohr dann mit dem Multifunktionstool abgelängt und schließlich noch entgratet.

Nun kann der Rohrbogen auch oben am Fallrohr wieder eingesetzt werden. Die Verrohrung ist damit erneut vollständig und die Rohrschellen dürfen verschlossen werden. Der feine Unterschied: Die Verrohrung bietet jetzt zwei Weichen statt einer!

© diybook | Da die neue Rohr-Kombination aus einem Y-Stück und einem Rohrbogen nicht nur breiter, sondern auch höher ist als die…
© diybook | Zum Ablängen kann das Rohr natürlich wie zuvor entnommen werden. Es ist aber auch möglich, das Abschneiden des Rohres mit einem…
© diybook | Nach dem Ablängen werden die eben zugeschnittenen Rohrenden zusammengesteckt. Der alte Verlauf der Abflussrohre wäre damit…
© diybook | Damit die Rohre wieder gut an der Wand fixiert sind, können jetzt auch die Rohrschellen erneut verschlossen werden.

Alten Gerätesiphon montieren

Jetzt ist es an der Zeit, den alten Gerätesiphon wieder an Ort und Stelle zu montieren. Aber ganz so einfach funktioniert das leider nicht. Denn wie erwartet hat sich die relative Position etwas verändert, so dass es hier zwei neue Bohrlöcher braucht. Folglich wird der Gerätesiphon vorübergehend eingesteckt und angehalten, so dass die Position der Schrauben markiert werden kann.

Daraufhin werden mit einer zur Wand passenden Bohrmaschine die Bohrlöcher gesetzt und Dübel eingeschoben. Nun lässt sich der alte Gerätesiphon wie gehabt befestigen. Zuletzt wird auch die Abdeckung wieder aufgesetzt. Anschluss Nummer 1 wäre damit hergestellt!

© diybook | Als nächstes kann der alte Siphon wieder montiert werden. Da sich die Lage des Siphons in der Höhe leider leicht verändert hat,…
© diybook | In handwerklicher Manier werden nun, mit einer zur Wand passenden Bohrmaschine (Akkubohrer, Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer)…
© diybook | Danach kann der alte Siphon mit seinen zwei Schrauben endgültig fixiert und die Abdeckung übergeschoben werden.

Neuen Gerätesiphon montieren

Nun geht es noch darum, den zweiten Waschmaschinensiphon zu montieren. Der Anschluss erfolgt über die neue, untere Weiche am Abflussrohr. Hier wird einfach ein 90°-Bogen, der aus zwei 45°-Stücken besteht, auf die erklärte Art und Weise angesteckt. Dazu kann z.B. der alte, ursprünglich als Knie dienende 90°-Bogen zum Einsatz kommen.

Die vorliegende Verrohrung hat einen Durchmesser von 50 mm, der Anschluss des neuen Gerätesiphons weist dagegen 40 mm auf. Daher muss ein Reduktionsstück als Vermittler dienen. Dieses wird nun in den Gerätesiphon gesteckt. Danach lässt sich der neue Gerätesiphon problemlos auf den 90°-Bogen setzen. Auch hier wird mit Rohrgleitmittel gearbeitet und stets darauf geachtet, die Steckverbindungen nach dem Zusammenschieben wieder um einige Millimeter zu lösen.

© diybook | Jetzt folgt die eigentliche Erweiterung, konkret die Montage des neuen Gerätesiphons. Dazu werden als nächstes zwei neue…
© diybook | Danach wird auch der neue Siphon mit einem Reduktionsstück von DIN 50 auf DIN 40 zusammengesteckt. Wieder kommt dafür…
© diybook | Es folgt das Einsetzen des neuen Siphons.
© diybook | Wichtig: Auch hier wird das Rohr (bzw. Reduktionsstück) zunächst ganz eingeschoben und danach ein kleines Stück zurückgezogen.

Jetzt fehlen nur noch die Schritte, die auch befolgt wurden, um den ersten Waschmaschinensiphon zu montieren. Zunächst müssen also die Bohrlöcher an der Wand markiert werden. Mit der passenden Bohrmaschine werden dann die Bohrlöcher gesetzt. Es folgen die obligatorischen Dübel und alles ist vorbereitet.

Es ist fast geschafft! Der neue Waschmaschinensiphon wird angehalten und fest mit der Wand verschraubt. Danach wird nur noch die Kunststoffabdeckung aufgesetzt, dann ist alles bereit: Der Abfluss verfügt nun über einen waschechten, aus zwei separaten Anschlüssen bestehenden Doppelanschluss!

© diybook | Damit der neue Siphon auch fest an der Wand sitzt, werden – wie auch schon beim alten Siphon – zumindest zwei Bohrlöcher…
© diybook | Danach wird wieder gebohrt und entsprechende Dübel werden eingesetzt.
© diybook | Als letztes muss jetzt nur mehr die Gerätesiphon-Abdeckung aufgesetzt werden!

Das Ergebnis

Vollständig zusammengesetzt, kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen. Wir verfügen nun über zwei vollwertige Ansschlüsse für Waschmaschine und Trockner. Die individuell angepasste Verrohrung macht keineswegs den Eindruck eines Provisoriums. Und die Zeiten, als wir den Doppelanschluss-Adapter mühsam warten mussten, sind ebenfalls vorbei.

Insgesamt handelt es sich bei diesem Projekt also um einen vollen Erfolg! Der Arbeitsaufwand war gut investiert. Wie sich zeigt, kann es sich durchaus lohnen, einen zweiten Waschmaschinensiphon zu montieren!

© diybook | Dann ist es geschafft und das Projekt ist endlich abgeschlossen! Der bestehende Gerätesiphon wurde um einen weiteren Siphon…

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