Lüftungsanlagen zum Nachrüsten – Zentrale oder dezentrale Lösungen?

Zentrale Wohnraumlüftung
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Aktualisiert am 17.12.2018
Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, in einem Neubau eine Lüftungsanlage zu verbauen. Doch auch denjenigen, die nicht komplett neu planen, sondern die Sanierung eines Bestandsgebäudes anstreben, muss diese Option nicht verwehrt bleiben. Sinnvoll ist die Nachrüstung einer Lüftungsanlage im Zuge einer Sanierung in jedem Fall. Denn eine frisch sanierte Immobilie teilt mit luftdichten und gut isolierten Neubauten viele Vor- und auch Nachteile. So kann eine Lüftungsanlage auch hier ihre Vorzüge ausspielen. Eine Frage bleibt allerdings: Sollte man bei Lüftungsanlagen zum Nachrüsten auf zentrale oder dezentrale Lösungen setzen?

Gründe für eine kontrollierte Wohnraumlüftung

  • Sanierungsarbeiten im Gange
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    © MichaelaThiede - pixabay.com | Wer eine Bestandsimmobilie sanieren möchte, beginnt heute mit der Dämmung. Doch mit dieser ist ein…
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Warum sollte man bei Sanierungen auf Lüftungsanlagen zum Nachrüsten setzen? Ein wesentlicher Vorteil liegt sicherlich in den sinkenden Energiekosten. Zwar kann durch eine dicht gedämmte Gebäudehülle nur noch wenig kostbare erwärmte Luft entweichen. Zugleich birgt eben diese dichte Gebäudehülle die Gefahr, dass sich Feuchtigkeit niederschlägt und so zu Schimmel führt.

Nun kommt für gewöhnlich das manuelle Lüften als Gegenmaßnahme zum Einsatz, um Feuchtigkeitsanfall und Schimmelbildung zu verhindern. Mit der Feuchtigkeit entweicht jedoch auch viel wertvolle Wärmeenergie durch die Fenster. Anders mit einer kontrollierten Wohnraumlüftungsanlage: Hier wird ein regelmäßiger Luftaustausch herbeigeführt, ohne dass dabei die Wärme nach draußen entweichen kann.

Auf die Luftqualität kommt es an

Wer noch mit der Nachrüstung einer Lüftungsanlage hadert, der sollte einkalkulieren, welche zusätzlichen Vorteile eine kontrollierten Wohnraumlüftung birgt. Manuelles Lüften – egal wie gut man sich auch an die empfohlenen Richtwerte hält – wird nicht den Effekt hervorrufen, den eine Lüftungsanlage für die Luftqualität im Haus bedeutet. Es sollte aber immer die bestmögliche Lösung für Frischluft im Haus angestrebt werden, weil sich das Raumklima nachweislich auf das Leistungsvermögen und das Wohlbefinden eines Menschen auswirkt.

Was gute Luft in Zahlen bedeutet, heißt: Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 50 Prozent. 30 Prozent sind das Minimum, 60 Prozent das Maximum. Die Luftgeschwindigkeit liegt nach Angaben des Herstellers Stiebel Eltron idealerweise zwischen 0,1 und 0,15 m/s. Der CO2-Level der Luft sollte mit Blick auf die Luftreinheit die Werte von 300 bis 400 ppm nicht überschreiten. Auch hilft eine Temperatur zwischen 19 und 23 Grad Celsius dabei, ein möglichst positives Raumklima zu gewährleisten.

Zentrale vs. dezentrale Lüftungsanlagen

  • Badezimmer ohne Fenster
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    © jarmoluk - pixabay.com | Badezimmer ohne Fenster sind ein klassisches Beispiel für Räume, in denen eine Lüftungsanlage zwingend nötig ist…
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Soll die Lüftungsanlage im Rahmen einer Sanierung eingebaut werden, entscheidet meist der vorhandene Platz darüber, was möglich ist. Eine zentrale Lüftungsanlage braucht deutlich mehr Platz, denn hierfür müssen Luftkanäle verbaut werden. Dafür kombiniert sie Be- und Entlüftung, woraus sich auch ein erheblicher Vorteil ergibt. Das Prinzip ist schnell erklärt: Die Außenluft wird gefiltert und erwärmt, bevor sie eintritt, die Innenluft über Ventile abgesaugt und nach außen geleitet. Ein Wärmetauscher entzieht der Abluft zuvor jedoch noch die Wärme und überträgt sie auf die eingehende Außenluft. Das spart trotz mehr „Arbeitsaufwand“ für die Installation der Lüftungsanlage erheblich an Heizkosten.

Um eine zentrale Lüftungsanlage im Rahmen einer Sanierung zu realisieren, müssen Lüftungsleitungen verlegt werden. Als Platz dafür kommen Zwischendecken, Betondecken oder Wände infrage. Welche Möglichkeiten ganz individuell bestehen, kann allerdings nur mit Blick auf das vorhandene Mauerwerk entschieden werden.

Eine weniger aufwendige Lösung besteht in der Installation einer Einzelraum-Lüftungsanlage, die in der Regel nur der Absaugung von verbrauchter Luft dient. Das klassische Beispiel hierfür ist der Badlüfter, der die feuchte Luft absaugt, um somit der frischen Luft, die durch den Unterdruck automatisch aus dem Rest des Hauses einströmt, Platz zu schaffen.

Um eine solche dezentrale Lüftungsanlage im Rahmen einer Sanierung umzusetzen, muss vor allem das Lüftungsgerät angeschafft werden. Häufig werden Risikoräume wie etwa Küche oder Bad nachträglich mit einer separaten Abluftanlage ausgestattet, um Feuchtigkeit aus den Räumen zu transportieren. Das ist für Handwerker grundsätzlich die leichtere, wenn auch nicht schickste Lösung, denn: Die dezentrale Form der Lüftungsanlage dockt an der Hausfassade an.

Praxistipp: Eine dezentrale Lösung ist für sanierte Gebäude wirtschaftlicher

  • Unterstützende Belüftung über dem Fenster
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    © Stiebel Eltron | Belüftungskonzepte können auch unterstützenden Charakter haben. Arten der dezentralen Belüftung wie die um dieses…
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Ob eine zentrale oder eine dezentrale Wohnraumlüftung im Zuge einer Sanierung eingebaut werden soll, ist abhängig vom Grad der Modernisierung und von den Grundlagen, die es zu berücksichtigen gilt. In aller Regel ist in Bestandsgebäuden nur wenig Platz vorhanden, um die für die zentrale Lösung notwendigen Luftkanäle zu verlegen. Auch die Kosteneffizienz beim Nachrüsten solcher Lüftungsanlagen wird von Experten als eher gering eingeschätzt.

Deswegen wird beim Modernisieren eines Bestandsgebäudes meist nachdrücklich die Installation einer dezentralen Wohnraumlüftung empfohlen. Die gute Nachricht für alle, die dabei Sorge um die Heizkosten haben: Auch dezentrale Lüftungssysteme gibt es mittlerweile mit Wärmerückgewinnung, so dass die kostbare Energie nicht einfach nach draußen geblasen wird.

Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, in einem Neubau eine Lüftungsanlage zu verbauen. Doch auch denjenigen, die nicht komplett neu planen, sondern die Sanierung eines Bestandsgebäudes anstreben, muss diese Option nicht verwehrt bleiben. Sinnvoll ist die Nachrüstung einer Lüftungsanlage im Zuge einer Sanierung in jedem Fall. Denn eine frisch sanierte Immobilie teilt mit luftdichten und gut isolierten Neubauten viele Vor- und auch Nachteile. So kann eine Lüftungsanlage auch hier ihre Vorzüge ausspielen. Eine Frage bleibt allerdings: Sollte man bei Lüftungsanlagen zum Nachrüsten auf zentrale oder dezentrale Lösungen setzen?
  • Sanierungsarbeiten im Gange
    © MichaelaThiede - pixabay.com | Wer eine Bestandsimmobilie sanieren möchte, beginnt heute mit der Dämmung. Doch mit dieser ist ein Folgeproblem verbunden: Wegen der dichten Gebäudehülle wird auch eine kontrollierte Wohnraumlüftung nötig, um Schimmelbildung zu verhindern.
  • Badezimmer ohne Fenster
    © jarmoluk - pixabay.com | Badezimmer ohne Fenster sind ein klassisches Beispiel für Räume, in denen eine Lüftungsanlage zwingend nötig ist, um Schimmelbefall zu vermeiden. Bislang kamen hier meist dezentrale Lösungen zum Einsatz.
  • Unterstützende Belüftung über dem Fenster
    © Stiebel Eltron | Belüftungskonzepte können auch unterstützenden Charakter haben. Arten der dezentralen Belüftung wie die um dieses Fenster gruppierten Lüfter sind schnell umgesetzt. Sie werden direkt an die Fassade montiert.
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