Die Höhe und Position von Steckdosen, Schaltern und anderen elektrischen Anschlüssen ist in der Regel wohl durchdacht. Zugegeben, manchmal hat es einen anderen Anschein, aber Normen und Regeln sorgen dafür, dass die elektrischen Anschlussmöglichkeiten zum Großteil immer an derselben Stelle zu finden sind. Will man die vorhandene Installation in Eigenregie nachrüsten bzw. erweitern, so sollte man tunlichst über diese Normen und Regeln Bescheid wissen. Aber keine Sorge, der nachfolgende Artikel schafft Klarheit über die Lage, genauer gesagt die Höhe von Steckdosen, Schaltern und Wandauslässen.

Die Installationszonen und die Höhe von Steckdosen und Schaltern

Schalter, Steckdosen und andere Wandauslässe befinden sich bevorzugt in den normierten Installationszonen für elektrische Leitungen. Die Installationszonen sind ohnehin so definiert, dass 95% der elektrischen Anschlüsse in diesen aus praktischen Gründen so oder so zu liegen kommen. Das hat den Vorteil, dass die Wand nicht unnötig aufgeschlitzt werden muss und der Leitungsweg möglichst kurz gehalten werden kann. Die Installationszonen sind dabei in waagerechte und senkrechte Installationszonen aufgeteilt:

Waagerechte Installationszonen (30 cm breit)

Installations-
zone

Lage (cm) Vorzugs-
maß (cm)
Beschreibung
Oben 15-45 cm 30 cm unter der fertigen Decke
Mitte 100-130 cm 105 cm über dem fertigen Fußboden
Unten 15-45 cm 30 cm über dem fertigen Fußboden

 

Senkrechte Installationszonen (20 cm breit)

Installations-
zone

Lage (cm) Vorzugs-
maß (cm)
Beschreibung
Türen und Fenster 10-30 cm 15 cm neben dem Fenster- bzw. Türstock
Ecken und Kanten 10-30 cm 15 cm neben den Rohbaukanten und Ecken
 

 

Hinweis: Elektrische Anschlüsse dürfen auch außerhalb dieser Zonen liegen. Dabei ist aber darauf zu achten, dass die Leitungen zu diesen außerhalb liegenden Steckdosen, Schaltern und Wandauslässen stets senkrecht aus der nächsten waagerechten Installationszone erfolgt. Eine waagerechte Leitungsführung ist nicht üblich.

ACHTUNG: Vorsicht allerdings in Feuchträumen wie dem Bad! Denn dort gelten besondere Installationszonen. Steckdosen bzw. Schalter sind erst in der Schutzzone 3 wieder erlaubt!

Höhe von Steckdosen ohne Arbeitsfläche

Wo aber befinden sich nun die Steckdosen, Schalter und Wandauslässe? Bei ganz gewöhnlichen Räumen ohne Arbeitsfläche wie Wohnzimmern, Kinderzimmern, Schlafzimmern und Vorräumen sind folgende Höhen vorgesehen: 

Steckdosen für Geräte

  • 30 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante
  • 15 cm mittig neben der Rohbaukante bzw. frei wählbar

Steckdosen und Schalter neben Türen oder Fenstern

  • 105 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante 
  • 15 cm mittig neben den Tür- bzw. Fensterstock

Abzweigdosen/ Verteilerdosen

  • 30 cm mittig ab der fertigen Decke

 Sind in einem Raum mehrere Schalter vonnöten (zwei Leuchten; Schalter für die Jalousie), dann stellt sich meistens folgende Frage: Auf welcher Höhe sind 2- oder 3-fach Schalter einzubauen? Sind diese mittig einzubauen oder ist die Höhe von 105 cm die Ober- bzw. Unterkante der Schalter?

Die Antwort darauf lautet: mittig! Die Schalter sind mittig auf der Höhe von 105 cm einzubauen. Natürlich kann beim Vorhandensein unterschiedlicher Schalteranordnungen auch eine max. Schalteroberkannte festgesetzt werden, von welcher aus die Schalter nach unten erweitert werden. Sind vier oder mehr Schalter notwendig, bilden zwei nebeneinander liegende Schalterreihen die gängige Praxis.

Aber auch bei der waagerechten Installation von z.B. Steckdosen stellt sich die Frage, wie diese erweitert werden. An Ecken oder Kanten werden diese üblicherweise in Richtung Raummitte erweitert. Liegen sie hingegen so oder so in der Mitte des Raumes, ist die Richtung der Erweiterung beliebig zu wählen.

© diybook | Steckdosen und Schalter befinden sich zu 95% innerhalb der Installationszonen elektrischer Leitungen. Die Standardhöhe von…
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Höhe von Steckdosen mit Arbeitsfläche

Bei Räumen mit höheren Anforderungen an die Elektroinstallation, wie z.B. Küchen, Werkstätten oder Büros, findet auch die mittlere Installationszone Verwendung. Zusätzliche Steckdosen, Schalter und Wandauslässe befinden sich zumeist auf folgenden Positionen:
 

Festanschlüsse für Geräte

  • 20 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante
Schalter oder Steckdosen über Arbeitsflächen 
  • 115 cm mittig ab Oberkante Fußboden bzw. 20 cm über der Arbeitsfläche

 

Wandauslässe für Arbeitsplatzleuchten oder Dunstabzugshauben

  • 135 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante
  • 165 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante

Beispiele für fest angeschlossene Geräte sind Ceranfelder mit Starkstromanschluss. In der Küche gibt es noch eine Reihe weiterer Geräte (wie Geschirrspüler, Dampfgarer oder das Backrohr), die üblicherweise Ihre eigene Stromversorgung (Absicherung) erhalten und somit ihre ganz spezielle Steckdose zugewiesen bekommen. Die Lage bzw. Höhe dieser Steckdosen wird meist an den Küchenplan angepasst, sodass ein optimaler Anschluss möglich ist. Die Höhe der Steckdosen richtet sich in diesen Fällen dann vorrangig nach den Einrichtungsplänen und weniger nach den Installationszonen.

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Zusammenfassung

Sind die Installationszonen der Elektroinstallation einmal bekannt, dann lassen sich auch die Standard-Positionen von Steckdosen, Schaltern und anderen Wandauslässen nicht allzu schwer merken. Denn die Höhe von Steckdosen und Schaltern wird durch die normierte Höhe der Installationszonen vorgegeben. Sind diese nicht mittig im Raum angeordnet, dann werden die elektrischen Anschlüsse mit einem seitlichen Abstand von 15 cm zu Rohbaukanten, Tür- und Fensterstöcken ausgeführt.

In Räumen mit höheren Anforderungen an die Elektroinstalltion können Steckdosen und Auslässe aber jede andere Position einnehmen. Auf die waagerechte Leitungsführung sollte aber aus Gründen der Sicherheit verzichtet werden. 

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