Werkzeug und Material
Die Arbeiten, die beim Kleben der Sockelleisten anfallen, gliedern sich grundsätzlich in drei Teilschritte. Zunächst stehen die obligatorischen Säuberungsarbeiten an. Hierfür werden in der Regel ein Spachtel sowie ein Staubsauger benötigt.
Danach müssen die Sockelleisten eingepasst und abgelängt werden. Dazu sind neben den gewünschten Leisten auch ein Bleistift, Schleifpapier, evtl. einige Zwingen sowie eine Feinsäge mitsamt Gehrungslade erforderlich. Stattdessen kann natürlich – sofern vorhanden – auch eine elektrische Gehrungssäge zum Einsatz kommen. Das geht vielleicht sogar schneller. Sorgfalt ist jedoch in beiden Fällen Pflicht!
Für das eigentliche Sockelleisten-Kleben werden schließlich noch Montagekleber und ein weicher Lappen gebraucht. Zudem empfiehlt es sich, einige schwere Gegenstände zum Andrücken der Leisten bereitzuhalten.
Vorbereitungen
Bevor sich die Sockelleisten kleben lassen, fallen typischerweise einige Vorbereitungsarbeiten an. Diese beschränken sich aber in der Regel auf die Herstellung eines ebenen und sauberen Untergrunds. Nur so können die Leisten später optimal anhaften.
Daher werden die Sockelbereiche der Wände noch einmal genau unter die Lupe genommen. Treten irgendwo Farbnasen oder Spachtelgrate auf, werden diese mit dem Malerspachtel kurzerhand abgeschlagen, was die Wandflächen vereinheitlicht. Der anfallende Schmutz ist anschließend mit dem Staubsauger zu entfernen. Auch die Sockelbereiche werden noch einmal mit der Düse abgefahren, um letzte Staubreste zu beseitigen.
Sockelleisten auf Gehrung schneiden
Der wichtigste Schritt beim Kleben der Sockelleisten besteht bereits im präzisen und sauberen Ablängen der Leisten. Hier muss nicht nur das Längenmaß sitzen, auch die Leistenenden sind ordentlich auf Gehrung zu schneiden. In diesem Projekt werden dabei nicht nur die Ecken auf Gehrung geschnitten, sondern alle Enden. Diese fügen sich dann umso schöner ineinander, was den Leisten zusätzliche Stabilität garantiert.
Die erste Leiste wird mit Kontakt zur Raumecke in Position gehalten, so dass sich der Ansatz für den Winkelschnitt nehmen und mit dem Bleistift einzeichnen lässt. Bei der ersten Leiste werden das für gewöhnlich einfach die blanken Enden sein, da hier noch nich zugeschnitten werden muss. Dann wird die Leiste passend in die Gehrungslade eingelegt und mit der Feinsäge zugeschnitten. Dabei ist die Leiste fest an den Rand der Gehrungslade zu drücken, damit nichts verrutscht und der Winkel auch genau 45 Grad beträgt.
Tipp: Wer beim Anhalten der Sockelleisten in der Gehrungslade nicht auf reine Muskelkraft vertrauen will, fixiert diese gleich mit einigen Schraubzwingen. Das Wichtigste ist, dass die Leisten beim Schneiden nicht verrutschen!
Wo sich die Gehrungsschnitte der Leisten in der Raummitte treffen, ist zu beachten, dass die jeweils untere, also zuerst verlegte Leiste immer mit einem offenen Winkel zugeschnitten wird. Nur so lässt sich die daran anschließende Leiste später bequem anlegen. Nach dem Schneiden werden die Schnittflächen noch mit Schleifpapier bearbeitet, damit alles schön eben wird.
Ist die erste Sockelleiste fertiggestellt, wird der Vorgang an der zweiten Leiste prinzipiell wiederholt. Mit dieser soll zunächst die Raumecke abgeschlossen werden. Wieder wird die Leiste ins Eck gelegt, der Winkelansatz markiert und daraufhin das Ende auf Gehrung geschnitten. Dann erst folgt das Ablängen und Gehrungschneiden der zweiten Seite.
Tipp: Es ist ratsam, immer zuerst eine Seite auf Gehrung zu schneiden bevor die zweite Seite abgelängt und auf Gehrung geschnitten wird. Denn werden beide Seiten gleichzeitig bearbeitet, wird die Sockelleiste meist zu kurz geraten. Also eine Seite auf Gehrung schneiden, Naturmaß nehmen und dann erst zweite Seite auf Gehrung schneiden. Idealerweise ist die vorherige Sockelleiste dafür bereits an die Wand geklebt!
Sockelleiste kleben
Das eigentliche Sockelleisten-Kleben ist im Gegensatz zum Ablängen eine fast schon kinderleichte Aufgabe. Die erste zugeschnittene Leiste wird auf den Bauch gelegt, so dass sich der Rücken mit Montagekleber bestreichen lässt. Dabei gilt: Je unebener die Wand ist, desto mehr Kleber wird zum vollständigen Befestigen benötigt. Um auf Nummer Sicher zu gehen, kann der Kleber einfach wie in diesem Fall wellenförmig auf die Leiste aufgebracht werden. Das garantiert eine solide Klebefläche.
Nach dem Auftragen wird die Sockelleiste vollständig an ihrer bestimmten Position an die Wand gedrückt. Daraufhin ist vor allem der obere Randbereich auf austretenden Kleber hin zu prüfen. Kleberreste werden hier sofort mit einem weichen Lappen abgewischt. Später wäre es nur noch sehr schwer möglich, Kleberreste ohne ein Beschädigen der Leisten zu entfernen.
Tipp: Bei unregelmäßig verlaufenden, eher welligen Wandflächen sollten die frisch geklebten Sockelleisten mit schwere Gegenständen permanent an die Wand gedrückt werden. So lässt sich verhindern, dass die Leisten beim Trocknen von der Wand abspreizen.
Fehlstellen kaschieren
Die erste Raumecke wurde erfolgreich mit Leisten verkleidet. Nun setzen sich die Arbeiten entlang der Wand fort. Sollte die nächste Leiste dabei schon an der gegenüber liegenden Raumecke anlangen, sollte bei dieser Leiste zuerst der Eckbereich auf Gehrung geschnitten werden. Dann erst folgt das Endstück, das in der Raummitte an die vorige Leiste anschließt. Auf diese Weise kann die Leiste passend in der Ecke angelegt werden. Der mit der ersten Leiste überlappende Teil wird dann markiert und auf Gehrung geschnitten. Anders herum könnte das Naturmaß nicht herangezogen werden.
Sollte selbst bei korrektem Vorgehen die Gehrung am Ende nicht 100%ig passen, lässt sich der resultierende Spalt mit einem kleinen Trick kaschieren. Dazu wird der Hohlraum mit Montagekleber befüllt und anschließend mit Sägemehl, das vom Schneiden der Gehrung übrig ist, bestreut. Mit etwas Sorgfalt und einem guten Auge lässt sich so gekonnt über das Unglück hinwegtäuschen.
Ergebnis
Das beschriebene Vorgehen wird nun Leiste für Leiste wiederholt, bis der gesamte Raum mit Sockelleisten ausgestattet ist. Und zugegeben, dank dieses so unscheinbaren Details wirkt der Raum geich viel wohnlicher und einfach vollständig!
Zum Glück braucht es nur etwas Geschick und Geduld, um auf gekonnte Weise Sockelleisten kleben zu können. So gelangen die Bodenlegearbeiten dann zum verdienten perfekten Abschluss. Und das Laminat kann endlich seinen ganzen Reiz versprühen. Daumen hoch!