Naturstein im Haus
Naturtalent
Steinen und Kristallen werden ja oftmals wundersame Kräfte nachgesagt. Sei dem, wie es ist – die Verwendung von Naturstein im Haus hat auf jeden Fall einige handfeste Vorteile zu bieten. Und davon profitiert auch die Gesundheit! Denn als Gesteinsprodukt, das keinerlei organische Erregerstoffe enthält, wie sie ansonsten oft in künstlich erzeugten Materialien zu finden sind, hat Naturstein auf Allergiker eine äußerst beruhigende Wirkung. Zudem bieten Naturstein-Oberflächen eine keimresistente Lebensumgebung, auf der es Bakterien ziemlich schwer haben. Allergiker können also kräftig durchatmen!
Daneben zeichnet sich Naturstein auch durch seine Materialeigenschaften aus. Marmor, Sand- und Kalkstein, aber auch Granit oder Quarzit lassen sich in alle erdenklichen und erwünschten Formen schneiden. Das Ergebnis sind z.B. passgenaue, aber dennoch aus einem massiven Stück bestehende Tisch- und Arbeitsplatten. Kein Wunder also, dass Bauteile aus Naturstein oftmals genutzt werden, um einzigartige Werkstücke herzustellen. Doch auch vorgefertigte Standard-Bauelemente, wie z.B. Naturstein-Fliesen, gibt es in Hülle und Fülle. Rechnet man zu dieser Vielseitigkeit noch die wunderbare Farbenpracht hinzu, die Naturstein-Elemente bieten, dann wird schnell ersichtlich, warum Naturstein im Haus so beliebt ist.
Naturstein in der Küche
Naturstein bringt viele wünschenswerte Eigenschaften mit sich. Dazu zählen nicht zuletzt ein edles Oberflächengefühl und die teils exotischen Farbgebungen. Sie insbesondere sind es, die Naturstein im Haus zu einem Erlebnis machen. Denn die oft lebhafte Mischung aus Grundtönen, Einschlüssen und natürlichen Verfärbungen erzeugen Farbmuster, die auf künstlichem Wege nur schwer nachzuvollziehen sind. Was Naturstein außerdem gegenüber anderen Materialien hervorhebt, ist seine Robustheit und Langlebigkeit. Diese Eigenschaften sind es, die Naturstein so beliebt als Material für die Arbeitsplatte in der Küche machen.
Naturstein bietet den Vorteil, dass sich die Arbeitsplatte gleich bei der Produktion auf die erforderlichen Maße zuschneiden lässt. So wird jede Arbeitsplatte zu einem unverwechselbaren Unikat. Wer es aber nicht so genau nimmt, kann auch auf verschiedene Standard-Platten zurückgreifen. Als Material kommt dabei zumeist Granit zum Einsatz. Zwar sind auch Marmorplatten in der Küche sehr beliebt. Marmor ist aber äußerst empfindlich gegenüber Kratzern. Außerdem führen Fruchtsäuren, Essigreiniger und andere säurehaltige Substanzen schnell zu Verfärbungen auf der Oberfläche. Arbeitsplatten aus Marmor bedürfen also besonders aufmerksamer Pflege. Diese Vorsicht ist in der Küche aber nicht immer praktisch oder gar möglich.
Naturstein im Bad
Im Bad sind Marmor und andere Kalksteinsorten umso gefragter. Sie kommen als Wandverkleidung, als Waschbecken oder als Waschtisch zum Einsatz. Glatt poliert zeigen sie sich nicht nur von ihrer besten Seite. Sie sind auch ungemein leicht zu reinigen. Um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden, sollte aber auch hier auf pH-neutrale Badreiniger gesetzt werden. Wandbeläge werden zumeist als Naturstein-Fliesen verlegt, die sich mit einer Stärke von gerade einmal 10 mm bestens auch für Dünnbettverlegung eignen. Waschtassen und andere Ausstattungselemente werden aus einem Block gefertigt. Hier zeigt sich der Einsatz von Naturstein im Haus besonders fassettenreich.
Auch wenn es ungemein repräsentativ wirkt, sollte der Bodenbelag im Bad nicht aus poliertem Naturstein bestehen. Die Unfallgefahr wäre kaum zu unterschätzen. Hier bietet es sich vielmehr an, auf die natürliche Oberflächenstruktur des Natursteins zu setzen oder stark fugenlastig zu verlegen. So ist ein rutschsicherer Boden garantiert. Es kann daher kaum überraschen, dass auch in Thermen und Badeanstalten oftmals Bodenbeläge aus rauem Naturstein bestehen. Nicht selten fällt die Wahl hier auf Sandstein, da dieser nicht nur durch seine mediterran anmutenden Gelbtöne besticht, sondern auch durch eine rutschhemmende Oberflächenstruktur.
Weitere Einsatzmöglichkeiten für Naturstein im Haus
Noch aus einem anderen Grund ist Sandstein ein beliebtes Material für Bodenbeläge. Denn Sandstein besitzt hervorragende Wärmedämmeigenschaften. Soll eine Fußbodenheizung in Kombination mit einem Natursteinboden verlegt werden, fällt die Wahl daher nicht selten auf Sandstein. In repräsentativen Räumen, vor allem im öffentlichen Bereich, geht die Entscheidung dagegen oftmals zugunsten von Marmor aus. Denn schon seit der Antike wird die Eigenschaft des Marmors geschätzt, Besucher vom ersten Blick an in Erstaunen zu versetzen.
Bodenbeläge sind natürlich ein wesentliches Einsatzgebiet für Naturstein im Haus. Doch auch andere Elemente werden immer wieder aus dem natürlichen Baustoff gefertigt. Dazu zählen etwa Tischplatten, Fensterbänke, Kaminsimse oder Treppenstufen. Inzwischen werden aber auch ganze Verkleidungen für Kamine oder Öfen aus Naturstein gefertigt. Da Naturstein in der Regel als nicht brennbar klassifiziert ist, liegt diese Vereinigung von Nützlichkeit und Eleganz recht nahe. Letztlich werden Herd- und Ofenbereiche, die im Winter die Wärme liefern, durch die edlen Oberflächen von Naturstein aber auch atmosphärisch optimal inszeniert.
Vorsicht bei der Pflege!
Wer Naturstein im Haus verwenden möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass auch Naturstein seine Schwächen hat. Im Allgemeinen ist Gestein natürlich äußerst widerstandsfähig und außerdem im Haus auch keinen besonderen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Das garantiert von vornherein eine bedeutend höhere Langlebigkeit als bei anderen Materialien. Dennoch sind nicht alle Naturstein-Arten gleich zu behandeln. Hier fällt wieder der Gegensatz zwischen Weichgestein und Hartgestein ins Auge, wie er im vorangegangenen Artikel Naturstein im Garten thematisiert wurde. Weicher Stein, wie z.B. Marmor oder Schiefer, ist nicht nur leicht zu bearbeiten, sondern in Folge auch empfindlich gegenüber Kratzern. Das ist nicht nur in der Küche, sondern auch bei der Behandlung von Bodenbelägen zu berücksichtigen.
Kalkstein, Marmor, aber auch Gneis reagieren zudem noch äußerst empfindlich auf Säuren. Schon Zitronensäure kann auf einer Kalksteinplatte Verfärbungen hervorrufen. Auch Weinflecken sind da schnell erzeugt. Essigreiniger gelten in diesem Zusammenhang als besonders heikel. Etwas mehr Widerstand gegen Flüssigkeiten und Säuren erlangen Naturstein-Elemente durch eine industrielle Imprägnierung. Diese muss aber bei Verwendung von Naturstein im Haus regelmäßig durch eine Behandlung mit Fleckenschutz-Mitteln manuell aufgefrischt werden. Nur so ist sichergestellt, dass die empfindlichen Oberflächen auch dauerhaft ansehnlich bleiben.
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