Auch wenn die Erinnerung an die gute alte Glühbirne langsam verblasst, müssen sich Ersatztechniken wie die LED weiterhin zahlreiche Fragen gefallen lassen. Wie viel Licht können sie abgeben? Wie steht es um die Effizienz? Und fühlt man sich im Schein ihres Lichts überhaupt wohl? Die wichtigsten Fragen wollen wir im folgenden Artikel beantworten. Wir ziehen Bilanz und erklären, was LED-Lampen aktuell leisten können.

Noch viel Luft nach oben

Unterstellt, dass sich die meisten Leser vor allem für solche LEDs interessieren, die imstande sind, eine 60-Watt-Glühlampe zu ersetzen: Die aktuellen Lampen sind laut einer aktuellen Studie von Ökotest nicht überragend, aber immerhin besser als beim letzten Test aus dem Jahr 2011. Die meisten schnitten „gut“ oder „befriedigend“ ab, wenn man ihre Lichtausbeute und Effizienz betrachtet. Und „auch der Elektrosmog ist nicht mehr ganz so heftig“ (Ökotest Sonderheft „Richtig gut Leben“ 2017).

Was die Helligkeit anbelangt, halten die meisten LEDs, was ihre Verkaufsverpackung verspricht, und erreichen (mit Abstrichen) die angegebene Lumenzahl, allerdings nicht auf Dauer. Nach 3.000 Betriebsstunden hatten drei Exemplare bereits mehr als 20 Prozent ihrer deklarierten Leuchtkraft verloren. Wird allerdings die EU-Verordnung betrachtet, ist dort festgeschrieben, dass die LEDs sogar nach 6.000 Betriebsstunden noch wenigstens 80 Prozent ihrer Helligkeit erbringen müssen.

© Tiko | Auch die letzte der guten alten Glühlampen dürfte selbst bei privater Massenlagerung im Keller langsam durchgebrannt sein. Da wird…

Leuchtmittel im Vergleich

Die traditionelle 60-W-Glühbirne ist den meisten Verbrauchern noch in bester Erinnerung. Also stellen wir in diesem Vergleich ihre wichtigsten Werte denen ihrer aktuellen Nachfolger gegenüber:

Eigenschaft/
Werte

Glüh-
lampe

Halogen-
lampe

Leuchtstoff-
lampe

LED-
Lampe

Energiebedarf

(Watt)

60

46

14-15

8-9

Lichtstrom
(Lumen)

710

700

740-900

806

Farbtemperatur
(Kelvin)

2.700

2.700

2.500-6.500

2.700

Ra-Wert

100

100

80

80

mittlere Lebensdauer (Std.)

1.000

2.000

~10.000

15.000-25.000

durchschn.
Marktpreis (€)

nur

Reste!

ca. 2,00

ca. 7,00

ca. 7,00

Schaltzyklen

5.000

50.000

10.000-30.000

bis

100.000

Dimmbarkeit

ja

bis 60% der Leistung

je nach Modell

je nach Modell

Entsorgung

Hausmüll

Hausmüll

Sondermüll

Sondermüll

 

Die neuen Platzhirsche

Ein besonders breites Lichtspektrum erreichen sogenannte Filamentlampen mit ihren Hunderten Mikro-LED-Chips, die auf schmalen, fluoreszierenden Saphirglasstreifen gruppiert und auch noch untereinander verkettet sind. Wir berichteten über diese LEDs bereits im Rahmen der News-Meldung Ging da ein neues Licht auf?.

Technische Kontrahenten sind die klassischen LED-Retrofits, die der alten Glühbirne zwar optisch nachempfunden sind, allerdings eine gewisse „Klobigkeit“ nicht verbergen können. Bei dieser Bauart sind die LED-Chips innerhalb einer sogenannten Kugelkalotte aus mattem Glas über einem Kühlkörper angeordnet. Die Lichtabstrahlung erfolgt nach oben und zur Seite, also ohne echtes Rundumlicht, wie wir es noch von der Glühlampe her kennen.

© Ezume Images | Bei den neuartigen Filamentlampen verteilen sich zahllose Mikro-LED-Chips auf den gewundenen Glasstreifen im Inneren des…

Besser als ihr Ruf?

Der Vorteil aller Lampen aus der neuesten LED-Generation: Man kann mit ihnen richtig viel Geld sparen! Mitunter reduziert sich der Stromverbrauch gegenüber den altbekannten Glühlampen sogar um mehr als 90 Prozent. Dennoch halten sich bei den Verbrauchern die verschiedensten Vorurteile, die sich regelmäßig aus Negativmeldungen der Medien nähren. Das führt noch immer zu Verunsicherung beim Kauf von LEDs, wie beispielsweise die folgenden vermeintlichen Argumente zeigen:

  • das Licht ist unangenehm und zu kühl
  • mögliche Vergiftungsgefahr durch Quecksilberdämpfe
  • geringe Lebensdauer der Leuchten
  • Befürchtung möglicher Stromschläge
  • technische Probleme mit No-Name-Lampen

Die wirkliche Situation

Aktuelle Tests zeigen jedoch, dass die LED-Lichttechnik bereits weit fortgeschritten ist. Zudem sind die Preise in den vergangenen Jahren deutlich gefallen. Murks gibt es zwar immer noch, sowohl bei relativ teuren Lampen bekannter Marken wie auch bei den Billigexemplaren. Aber es geht deutlich aufwärts. Dennoch lässt sich aufgrund der technischen Verschiedenheit und der unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten keine allgemeingültige Top-Ten-Liste aufstellen.

Die Stiftung Warentest führt allerdings einen „Produktfinder“ mit umfangreichen Filter- und Vergleichsfunktionen, der sich vor einer geplanten Umrüstung auf LED-Leuchten zwecks Kaufentscheidung nutzen lässt. Der Langzeittest beinhaltet 116 Lampen (12 und 230 Volt) mit Schraub-, Steck- und Stiftsockeln in einem Preissegment zwischen 7 und 30 Euro. Der Test kann für 2 Euro heruntergeladen werden.

© Africa Studio | LED-Lampen sind in den vergangenen Jahren deutlich günstiger geworden. Allerdings gibt sich der Markt auch sehr…

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