Online-Shopping in Österreich immer beliebter

Das Kaufverhalten in Österreich, so stellte eine aktuelle Studie fest, ist gerade dabei, sich stetig zugunsten des Einkaufs über Online-Medien zu entwickeln. Bei der Dynamik des stationären Einzelhandels komme es dagegen zu rückläufigen Verkaufszahlen. Die im Juli veröffentlichte Analyse des Handelsverbandes Österreich und der KMU Forschung Austria hat zudem herausgefunden, dass die Online-Branche mit einem Umsatz von 7,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr abermals um stolze sechs Prozent zugelegt hat.

Stadt und Land

Uns interessierten während des Untersuchungszeitraums von Mai 2017 bis April 2018 natürlich besonders die Zuwächse in den Bereichen Heimwerken und Garten, die von Online-Shoppern erbracht wurden. Innerhalb dieser zwölf Monate hatte jeder Kunde in diesem Bereich durchschnittlich Waren und Dienstleistungen im Wert von 1.580 Euro für Käufe innerhalb des Distanzhandels (Bestellungen per Katalog, Prospekt, Fernsehen, Internet oder über Vertreter) in seinen virtuellen Warenkorb gelegt. Während es sich bei den Top-Warengruppen um Bekleidung & Textilien, Elektrogeräte sowie Bücher & Zeitschriften (Umsatz je 1,8/ 1,1/ 0,7 Milliarden Euro) handelte, brachten es die Warengruppen Kosmetik (+13 Prozent), Heimwerkerbedarf (+11 Prozent) sowie Schuhe & Lederwaren (+10 Prozent) auf die höchsten Steigerungsraten innerhalb des Analysezeitraums.

Bemerkenswert ist der Unterschied zwischen ländlichen Regionen, die innerhalb bestimmter Konsumgütergruppen teilweise als „unterversorgt“ gelten, und den städtischen Ballungsgebieten. So hat die Studie ergeben, dass die Höhe der durchschnittlichen Ausgaben bei den Distanzhändlern mit der Größe der Einwohnerzahl der Kundenwohnorte steigt. Bewohner aus ländlichen Regionen sind somit zurückhaltender beim Online-Shopping als solche, die in den Städten leben. Der bis vor Kurzem von den Österreichern beim Einkaufen gezeigte Patriotismus zu den inländischen Onlinehändlern hat sich allerdings während der Analysedauer umgekehrt. Nur noch 53 Prozent der Kunden kaufen im Heimatland, die Mehrheit hat sich inzwischen ausländischen Anbietern zugewandt.

Wo Österreich online einkauft

Die unangefochtenen Platzhirsche der österreichischen Onlinekäufer beim B2C-E-Commerce zeigt unsere folgende Übersicht (wir haben hier allerdings das Ranking von 2017 unter Berücksichtigung der Umsatzzahlen aus 2016 zugrunde gelegt):

Platz

Onlinehändler

Umsatz (Millionen Euro)

1

amazon.at

556,0

2

zalando.at

174,3

3

universal.at

111,1

4

ottoversand.at

71,5

5

amazon.com

63,8

6

e-tec.at

50,9

7

tchibo.at

50,0

8

electronic4you

48,0

9

Media Markt

42,9

10

Cyberport

40,0

 

Damit geht jeder zweite Euro direkt ins Ausland, was besonders bei den kleineren, stationären Unternehmen zu wirtschaftlichen wie auch finanziellen Unsicherheiten führt. Eine Herausforderung für die österreichische Politik, denn viele ausländische Internetportale wie Amazon oder Zalando müssen derzeit keine Gewinnsteuer abführen, da sie nicht über eigene Betriebsstätten in Lande verfügen.

 

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