Mit der Sonne heizen – Lohnen sich thermische Solaranlagen?

Thermische Solaranlagen sind seit Jahrzehnten bewährt. Doch viele Immobilienbesitzer zögern nach wie vor damit, eine solche Anlage einbauen zu lassen – und verzichten damit auf bares Geld. In den Köpfen vieler Menschen hält sich die Vorstellung, dass für den Einsatz einer Solaranlage ständig die Sonne scheinen muss. Dieser Glaube stammt noch aus der Zeit, als die Technologie frisch eingeführt wurde. Fakt ist, dass der Ertrag der Solarzellen natürlich höher ausfällt, wenn die Sonne am Himmel strahlt. Doch auch an Regentagen und im Winter produzieren moderne Solaranlagen Energie. Denn Sonnenlicht trifft immer auf die Erde.Was ist noch zu wissen?

Neue Unabhängigkeit

Eine thermische Solaranlage erwärmt Wasser, das einerseits zur Unterstützung der Heizung, andererseits zur Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Hier setzt die Mehrheit aller Immobilien in Deutschland immer noch auf fossile Brennstoffe. Mit Gas oder Öl wird der Energiebedarf des Hauses für Heizung und Warmwasser gedeckt. Es steht aber außer Frage, dass die Preise für diese Energieträger in den kommenden Jahren eher steigen werden. Mit einer Solaranlage gewinnt der Eigenheimbesitzer Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und ihren Preissteigerungen.

Thermische Solaranlagen können in verschiedenen Formen betrieben werden. Recht unkompliziert sind Installation und Konzeption, wenn die Anlage die Warmwasserbereitung des Hauses unterstützen soll. Aufwändiger ist die Verbindung aus Solaranlage und bestehender Heiztechnik. Hier sind auch komplexere Berechnungen notwendig. Bevor sich Hausbesitzer für diese Technologie entscheiden, sollte am besten mit Unterstützung eines unabhängigen Energieberaters geprüft werden, ob eine bessere Wärmedämmung des Hauses nicht zunächst sinnvoller ist.

Dimensionierung beachten

  • Schema einer Solarthermie-Anlage
    © arahan | Solarthermie kann nur effizient funktionieren, wenn die Größe von Anlage und Warmwasserspeicher richtig gewählt wird.
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Wie schnell sich der Einbau einer Solaranlage finanziell amortisiert, ist von deren Größe und dem tatsächlichen Energiebedarf des Hauses abhängig. Unbedingt eingerechnet werden müssen die staatlichen Förderungen, die es für solche Modernisierungsmaßnahmen gibt. Bei der Amortisation spielt die Bauform ebenfalls eine Rolle. Anlagen, die auch die Heizung unterstützen, sind teurer und rechnen sich dementsprechend erst später. Wie viel Geld sich in nackten Zahlen mit dem Einbau sparen lässt, hängt letztlich auch davon ab, auf welche Weise das Warmwasser derzeit bereitet wird (Öl, Gas, Pellets, Strom).

Die passende Dimensionierung der Anlagengröße für die Warmwasserbereitung ist von der im Haushalt lebenden Personenzahl abhängig. Etwa 1,5 qm Kollektorfläche pro Person sollten gerechnet werden, dazu eine Reserve für energetische Verluste von ebenfalls 1,5 qm. Der Speicher für das Warmwasser darf nicht zu klein ausfallen. Er sollte ca. 100 Liter pro Person betragen, um den Bedarf auch an bewölkten Tagen decken zu können. Effizienter wird die Anlage dann, wenn zusätzlich wassersparende Maßnahmen im Haushalt umgesetzt werden. So hält das durch die Energie der Sonne erwärmte Wasser länger vor.

Moderne thermische Solaranlagen sind heute dazu imstande, bis zu 70 Prozent des Bedarfes an Warmwasser zu decken. Es kann sich also durchaus lohnen, einen genaueren Blick auf die Technik zu werfen und sich ggf. auch einmal beraten zu lassen. Weitere Informationen bietet etwa die Info-Broschüre der "umweltberatung" Wien.

 

Bildquelle: © Ingo Bartussek/ © arahan

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