Solarwärme: Wie sieht die Zukunft aus?

Wien (OTS) - Der Verband Austria Solar führte eine Erhebung unter seine Mitgliedern durch, wie sich der Markt bei Solarwärme entwickelt, was der Markt fordert und wo die Herausforderungen der Zukunft liegen. Das Ergebnis liegt nur vor und zeigt einige interessante Trends für die nächsten Jahre auf. Demnach liegen die Märkte der Zukunft in der vollsolaren Heizung von privaten und betrieblichen Gebäuden, der Prozesswärme und bei der solaren Einspeisung in Fernwärmenetze. In diesen Anwendungen sind solare Großanlagen im Einsatz, wo hohe Erträge bei niedrigen Kosten erreichbar sind. Die kürzlich gestarteten Förderprogramme des Klima- und Energiefonds zu Solaren Großanlagen und Solarhäusern unterstützen diese Entwicklung. Ein Monitoring der geförderten Anlagen zeigt die realen Erträge und forciert die technologische Weiterentwicklung.

Wohin geht der Trend?

Neben dem Trend zu Großanlagen ist eine Entwicklung hin zu Systemlösungen erkennbar, wie die Erhebung zeigt. Bei der vollsolaren Heizung werden bereits heute zunehmend die Bauteile des Gebäudes als Speicher genutzt, um die solare Deckung zu erhöhen und die Kosten zu senken. Die Herausforderung der Zukunft sind Solarhäuser von der Stange, die von Generalunternehmern angeboten werden. Aktuelle Trends in dieser Richtung werden bei der 1. Sonnenhaus-Tagung von Austria Solar und der Initiative Sonnenhaus Österreich am 9. Juni 2017 in Wien präsentiert.

Auch die Verbindung von Wärmepumpen und Solaranlagen wird immer wichtiger, wie die Erhebung ergab. Die Kombination liefert lukrative Synergieeffekte. So kann man zum Beispiel bei Solar-Regeneration des Erdspeichers die Bohrtiefe der Erdsonden verringern, was eine Menge Investitionen spart. Die Zukunft wird in der intelligenten Kombination von Solarwärme, Wärmepumpe, Erdspeicher und Bauteilaktivierung gesehen.

Größte Solaranlage der Welt

Ein Trend der letzten Jahre ist die Nutzung der Sonne zur kostengünstigen Beheizung von Produktionshallen in Industriebetrieben. „Die größte Anlage mit 1.410 Quadratmeter Sonnenkollektoren heizt seit drei Jahren die Fertigungshallen des Betonteilewerks der Firma Habau in Perg, die sich damit 70.000 Kubikmeter Gas im Jahr spart“, so Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbandes Austria Solar.

Bei Großanlagen für die Fernwärme können schlüsselfertige Solaranlagen ab 5.000 Quadratmeter Wärme um unter 5 Cent pro Kilowattstunde liefern. Die größte geplante Solaranlage in Graz wird noch günstiger Solarwärme erzeugen, mit fast einer halben Million Quadratmeter Kollektoren und einem knapp zwei Millionen Kubikmeter großen Wasserspeicher entsteht in den nächsten Jahren in Graz die größte Solaranlage der Welt.

Förderung für Solarhäuser

Solare Großanlagen in Betrieben und Wärmenetzen sowie Solarhäuser mit mindestens 70 Prozent solarem Deckungsgrad erhalten von den Förderaktionen des Klima- und Energiefonds finanzielle Unterstützung. Die Förderaktionen wurden vor kurzem gestartet und laufen bis 22. September 2017. Die Förderung beträgt bis zu 50 Prozent der Investitionskosten.

„In den letzten Jahren wurden in den Programmen bereits über 200 Großanlagen und mehr als 50 Solarhäuser errichtet, die der Zukunft der Solarwärme den Weg bahnen“, so Hackstock. Bei ausgewählten Anlagen werden Messdaten erhoben und die Betriebserfahrung wissenschaftlich ausgewertet, um die Konzepte zu verbessern und die Vorreiterrolle Österreichs bei Solarwärme damit zu stärken.

 

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