Alles gut im Winterquartier?
Im Winter werden empfindliche Pflanzen üblicherweise einquartiert oder im Warmen gezogen. Doch diese Schutzmaßnahme hat auch ihre Tücken. Denn Pflanzen aus zu warmer und dunkler Kultur zeigen einen übermäßigen Wuchs und allzu weiches Blattgewebe.
Dieser Zustand lässt sich im zeitigen Frühjahr hervorragend an den ersten Pflanzen, die in den Handel kommen, beobachten. Sie besitzen bereits üppiges Grün, der Spross ist jedoch sehr weich und fällt auseinander. Solche Pflanzen sind windanfällig und verholzen noch schneller im unteren Bereich.
Thymian-Pflege nach dem Winter
Den kritischen Punkt stellt immer das Aussetzen der Pflanzen nach dem Winter dar. Hier ist Vorsicht geboten. Ein vertieftes Einpflanzen etwa ist nur selten ratsam, faulen doch die Sprossansätze schnell in der Erde. Generell gilt, dass Pflanzen so tief eingesetzt werden, wie sie bereits im Topf standen.
Eine kleine Ausnahme bilden allerdings zu lang gewordene Halbsträucher, wie z.B. Gewürzthymian. Grundsätzlich wirken sie nach dem Winter schludrig und benötigen einen Rückschnitt. Durch ein tieferes Einpflanzen kann jedoch interessanterweise auf den Rückschnitt verzichtet werden. So ließe sich die Thymian-Pflege nach dem Winter erheblich abkürzen. Was genau ist also zu tun?
Einpflanzen vorbereiten
Auch dieses Vorgehen erfüllt die Kriterien einer umfassenden Thymian-Pflege: Um der Pflanze wieder eine schönere Form zu verleihen, wird ein größeres bzw. tieferes Gefäß ausgewählt. Es muss am Grund einen guten Wasserabzug besitzen. Idealerweise werden dabei Tonscherben auf dem Grund ausgelegt, um die Drainage zu verbessern.
Nun wird etwas Erde in den Topf eingefüllt. Anschließend wird die Pflanze aus dem alten Topf herausgenommen. Der Wurzelballen wird mit einem Messer angeritzt, und die Wurzeln werden mit den Fingern gelockert und entzwirbelt. Auf diese Weise lässt sich das Anwachsen im neuen Substrat zusätzlich fördern.
Thymian einsetzen
Die Thymian-Pflanze wird mit dem Ballen in das neue Pflanzgefäß eingelassen, jedoch bis zum grünen Ansatz und damit deutlich tiefer. Sitzt die Pflanze in der richtigen Tiefe, wird der Topf bis zum Rand mit Erde aufgefüllt. Schlussendlich wird die Pflanzung noch angegossen.
Damit ist die Thymian-Pflege aber noch nicht beendet. Denn lange Triebe können und sollten trotzdem in Form geschnitten werden. Insgesamt hat die hier gezeigte Methode jedoch einen entscheidenden Vorteil: Durch das vertiefte Einsetzen bilden sich neue Wurzeln am verholzten Sprossansatz. Damit kann die Pflanze zu einem späteren Zeitpunkt viel einfacher geteilt werden.