Hügelbeet im Herbst
Wenn die Temperaturen im Herbst sinken, verlangsamt sich auch das Wachstum der Pflanzen. Gemüseernten sind jetzt nur noch begrenzt möglich, da auch die Bodentemperaturen stetig abfallen. Abhilfe schaffen hier sogenannte Hügelbeete. Sie sind eine abgewandelte Kombination aus Hochbeet und Kompost. Ein mehrschichtiger Beetaufbau aus vergänglichem Material sorgt dafür, dass durch den Verrottungsprozess Wärme entsteht und somit die Bodentemperatur im Beet angehoben wird. Auf diese Weise lässt sich auch im kühlen Herbst noch Gemüse kultivieren.
Damit sich ein Hügelbeet bauen lässt, werden feines Schnittgut von Gehölzen, Rasenmahd, Falllaub und fruchtbarer Kompostboden als Ausgangsmaterialien benötigt. Als Werkzeuge sind Spaten, Schaufel und Harke für die Arbeiten ausreichend.
Hügelbeet-Basis errichten
Das Beet wird in einer länglichen Form angelegt. Zur Übersicht könne die Konturen schon vorab mittels Holzstäben und einer Gartenschnur abgesteckt werden. In der Mitte dieser Fläche wird grobes Material in Form von kleineren Ästen und Zweigen aufgeschüttet. Auch Gehäckseltes eignet sich gut als Unterlage. Mehr als 25 cm Höhe sind für die groben Materialien nicht notwendig. Anschließend wird das Geäst mit einer Schicht Falllaub überschüttet. Hierfür empfiehlt sich Laub von Birke, Ahorn oder anderen Ziersträuchern. Die Blätter verrotten rasch und besitzen nur wenige Gerbstoffe. Die Basis für das Bauen des Hügelbeets ist gelegt.
Obere Schichten anlegen
Was ist noch zu tun? Damit die Blätter auch auf ihrem Platz bleiben, wird als dritte Schicht Rasenmahd auf dem zukünftigen Beet verteilt. Diese Schicht darf nicht zu dick sein. Da sich das feine Schnittgut jedoch hervorragend modellieren und verteilen lässt, sollte das Beet später schön gleichmäßig aussehen. Dann folgt der letzte Schritt beim Hügelbeet-Bauen: Die drei Schichten aus organischen Materialien werden mit fruchtbarem Kompostboden überschüttet. Diese letzte Schicht sollte 10 bis 20 cm stark sein. Mit der Schaufel lässt sich das Beet einheitlich als Damm formen. In seiner Höhe sollte das Hochbeet 50 cm nicht überschreiten.
In den folgenden Wochen beginnt der Zersetzungsprozess der organischen Materialien. Im Inneren des Beetes entsteht dadurch Wärme, die das Gemüsewachstum ordentlich beschleunigt.
Kältetolerantes Gemüse pflanzen
Eigentlich ganz einfach, wie sich ein Hügelbeet bauen lässt. Doch wie kann es nun sinnvoll genutzt werden? Für die Pflanzung von z.B. Tomaten, Paprika oder generell wärmeliebendem Gemüse ist es natürlich zu spät. Radieschen, Feldsalat, Grünkohl oder Möhren hingegen eignen sich auch noch gut für die späte Gemüsekultur. Ihnen reicht die Zeit bis zum Wintereinbruch, um fleißigen Gärtnern eine weitere Gemüseernte im Freiland zu ermöglichen. Im Laufe des Winters fällt das Beet dann in sich zusammen und kann je nach Zersetzung im Frühjahr als frischer Kompost auf den herkömmlichen Gemüsebeeten ausgebracht werden.