Kinder lassen sich in der Regel nicht zwei Mal bitten, wenn es im Garten etwas Interessantes zum Mitarbeiten gibt. Denn schon in den Augen unserer Jüngsten kann Gartenarbeit jede Menge Spaß versprechen. Notfalls hilft aber auch ein wenig zusätzliche Motivation. Dann gilt es, einen optimistischen Ausblick auf die spätere Ernte mit knackigen Radieschen, leckeren Erdbeeren oder einer üppig blühenden Blumenpracht zu geben. Letztlich sollten die lieben Kleinen den Eindruck gewinnen, dass ihre Hilfe nicht nur gefragt, sondern sehr wichtig für den Garten ist. Deshalb stellen wir nun einige bewährte Wege vor, wie die Gartenarbeit mit Kindern für alle Beteiligten zum Erfolgserlebnis wird.

Alles, was den Jüngsten Spaß macht

Kinder können und wollen den Erwachsenen bei der Gartenarbeit gerne unter die Arme greifen, sei es als Hilfe bei der Aussaat von Gemüse und Blumen oder wenn es für bereits vorgezogene Pflanzen hinaus ins Freie geht. Dennoch dürfen wir unsere jungen Helfer keineswegs überfordern, da die Lust am Gärtnern ansonsten ziemlich schnell nachlässt. Es kommt also darauf an, bei der Gartenarbeit mit Kindern das richtige Maß zu finden. Altersgerechte Arbeiten wären beispielsweise die folgenden Tätigkeiten:

Kinder im Alter von:

Mögliche Gartenarbeiten:

bis zu drei Jahren

  • Stauden, Blumen und Pflanzen gießen
  • Gartenerde mit kleiner Schippe oder den Händen in Töpfe geben
  • Auslegen von Saatbändern oder -scheiben in die Erde

drei bis sechs Jahren

  • Pflanzen aussäen mit großen Samen oder Saatbändern
  • Früchte (Erdbeeren oder Spalierobst) ernten oder aufsammeln

über sechs Jahren

  • lose Samen (Tüte) in den Boden aussäen
  • selbstgezogene Jungpflanzen in Beete setzen
  • Laub zusammenharken
  • Gießen (mit kindergerechter Gießkanne)
  • Gartenerde auflockern

 

Den „Kinder-Garten“ altersgerecht planen

Nicht alle der sonst üblichen Gartenregeln gelten auch bei der Gartenarbeit mit Kindern. So kann z.B. mit dem Vorziehen von Pflanzen ausnahmsweise auch noch im Frühsommer begonnen werden. Der Erfolg, den aufkeimenden Samen beim Wachsen zuzuschauen, wird so für die oft ungeduldigen Kinder schneller spürbar, als in der Winterzeit auf der Fensterbank im beheizten Haus lange auf den spannenden Moment zu warten.

Ein bereits angelegtes Hochbeet eignet sich als "Kinder-Garten" ideal. Doch zunächst müssen die Pflanzen ausgesät werden. Das geschieht in der klassischen Form der Anzucht. Gebraucht werden dazu einige Töpfe oder Plastikbecher mit Deckel, eine kleinere Schippe, Samenkörner und etwas Erde.

© goodmoments | Der erste Schritt bei der Gartenarbeit mit Kindern ist für die Kleinsten oft auch der spannendste. Bei der Anzucht können…

Das optimale Beet für Kinder

Zunächst gilt es, den Kindern zu zeigen, wie die Becher gefüllt werden. In das erste der Töpfchen werden zwei bis drei der Samen gegeben, anschließend mit Erde bedeckt und leicht angegossen. Danach kann das Befüllen der weiteren Behälter dem Nachwuchs überlassen werden. Die Saatbehälter werden anschließend abgedeckt und an einem sonnigen Platz aufgestellt.

In den folgenden Tagen kann die Abdeckung einige Minuten abgenommen werden, damit frische Luft an die keimenden Samen gelangt. Nach gut einer Woche mit regelmäßigem Nachgießen kommen die Sämlinge ins Freiland oder werden gleich ins Hochbeet eingepflanzt – eine Tätigkeit, die auch von Kindern sehr leicht zu bewerkstelligen ist. So lässt sie der „Kinder-Garten“ Stück für Stück anlegen, ohne dass es den Kleinen langweilig wird.

© Rawpixel.com | Das Hochbeet ist der perfekte Kinder-Garten. Der Nachwuchs kann hier ganz bequem die selbstgezogenen Pflanzen einsetzen…

Das Kinderbeet mit Baum zum Naschen

Auch Obstgehölze mit niedriger Krone sind für Kinder eine besondere Attraktion. Hier lässt sich nicht nur jedes Jahr aufs Neue erleben, wie die Bäume blühen und das reife Obst später geerntet wird. Zusätzlich können die Jüngsten hier auch lernen, Insekten und Tiere wahrzunehmen. Immerhin ist es hier bequem möglich, Kleinstlebewesen mit der Lupe zu beobachten.

Doch es warten noch weitere Aufgaben: Die auf maximal 2,50 Meter heranwachsenden kleinkronigen Bäume bilden 50 cm über dem Erdboden bereits Äste, die von den Kindern später mit größtem Eifer abgeerntet werden. Als Alternative lassen sich statt Bäumchen auch Beerenhochstämme verwenden, die am besten gemeinsam und mittig im Kinderbeet platziert werden.

© Rawpixel.com | Der Garten bietet nicht nur Gelegenheit zum Arbeiten. In seiner natürlichen Umgebung gibt es u.a. viele Tiere und Insekten…

Fazit

Es ist gar nicht so kompliziert, die Gartenarbeit mit Kindern erfolgreich zu gestalten. Das Wichtigste ist es, die natürliche Motivation und Neugier der Kleinsten zu fördern und durch Erfolgserlebnisse zu belegen. Dabei darf der übliche Gartenkalender auch gerne einmal durcheinander geraten. So lernen Kinder den Garten nicht nur schnell als faszinierende Naturkulisse und als Lebensraum kennen. Sie werden sich auch bald als geschickte Gartenhelfer herausstellen!

Unser Tipp: Rede mit Deinem Kind über alles, was ihr gemeinsam im Garten arbeitet und was dort heranwächst. Und,ganz wichtig: Ein besonderes und aufmunterndes Lob ist immer angebracht, selbst dann, wenn etwas nicht gleich auf Anhieb gelingen will!

© Aliaksei Lasevich | Kinder helfen meist gerne im Garten. Allerdings muss die Aufgabe, anders als hier geschehen, auch altersgerecht…

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