Eine Frage des Standorts
Jeder Gärtner kennt das Problem: In der jüngeren Vergangenheit gepflanzte Gehölze stehen plötzlich im Weg und wären an einem anderen Standort besser aufgehoben. Sind die jungen Bäume und Sträucher noch nicht allzu groß, lassen sie sich aber recht einfach im Spätherbst umpflanzen. Die Pflanzen sollten dazu nicht länger als fünf Jahre an ihrem Standort gestanden haben. Zwar lässt sich auch noch ein Baum umpflanzen, der etwas älter ist. Aber damit erhöht sich auch der nötige Kraftaufwand und in der Folge das Risiko eines Pflanzenschadens.
Vorbereitungen
Die Vorbereitungen für ein Umpflanzen des Baumes sollten bereits im Frühjahr getroffen werden. Die Pflanze wird mit einem Spaten umstochen. Der Abstand richtet sich nach dem Kronenumfang bzw. der Pflanzengröße. In der Regel reichen ca. 50 cm Abstand vom Stamm aus. Beim schrägen Einstechen werden die Hauptwurzeln zerteilt. Bis zum letzlichen Umpflanzen im Herbst ist stets auf ausreichend Feuchtigkeit für die neue Wurzelbildung zu achten. Über die Wachstumsmonate kann das Gehölz dann neue Feinwurzeln bilden und später ohne Probleme an einem neuen Standort anwachsen.
Baum ausheben
Im Spätherbst ist es dann soweit! Sind die Blätter gefallen, wird die Pflanze mit dem Spaten nochmals umstochen und vorsichtig samt Wurzelballen aus dem Boden gehoben. Wichtig dabei ist, dass ein Wurzelballen vorhanden ist und nicht die ganze Erde von den Hauptwurzeln abfällt. Ein fester Wurzelballen ist ein Indiz für das ausreichende Vorhandensein von Feinwurzeln, die für die Wasser- und Nährstoffversorgung zuständig sind. Damit der Wurzelballen durch Erschütterungen nicht auseinanderfällt, wird er auf eine Folie oder ein Jutegewebe gestellt und darin eingeschlagen. Damit ist der Wurzelballen transportsicher verpackt!
Baum umpflanzen
Am neuen Wunsch-Standort wird ein Pflanzloch ausgehoben, das etwa 20 bis 30 cm größer ausfallen sollte als der Wurzelballen. Ist der Boden sehr sandig oder kiesig, wird das Pflanzloch noch ein wenig tiefer gegraben und mit Kompost aufgefüllt. Vor dem Einsetzen der Baumes wird das Pflanzloch ausgiebig gewässert. Starkes Anfeuchten verbessert hier den Bodenschluss und die Pflanze kann besser anwachsen. Vor dem Einsetzen wird die Transportverpackung wieder entfernt. Organische Materialien, z.B. Jute, können an der Wurzel belassen werden, denn sie verrotten.
Beim Baum-Umpflanzen ist es wichtig, dass die Pflanze nicht zu tief oder zu hoch eingepflanzt wird. Vor dem Auffüllen des Pflanzlochs wird das Gehölz noch einmal gerade ausgerichtet. Anschließend wird das Pflanzloch mit dem Aushub oder mit fruchtbarem Kompost aufgefüllt, die Oberfläche ordentlich begradigt. Um Luftlöcher im Boden zu vermeiden, wird der Boden mit dem Fuß festgetreten. Idealerweise wird gleichzeitig eine kleine Rinne um die Pflanze herum angelegt. Diese kann als Gießrand genutzt werden.
Abschließende Arbeiten
So einfach lässt sich ein Baum umpflanzen! Doch es stehen noch einige abschließende Maßnahmen an, um die Pflanzstelle ordentlich herzurichten und das Anwachsen des Baumes zu fördern. So wird der Boden um den Baum herum noch einmal durchgeharkt und begradigt. Überschüssige Erde wird danach auf dem Kompost entsorgt. Ausgiebiges Wässern nach der Pflanzung versteht sich natürlich von selbst. Doch auch etwas Pflege steht noch auf dem Programm. So werden jetzt von der Krone abstehende oder unförmig wachsende Äste zurück- oder in Form geschnitten. Dann aber heißt es: Fertig!