Werkzeug und Material
Um eine lockere Markise wieder anbringen zu können, sind mehr Werkzeuge vonnöten, als es anfangs den Anschein macht. So werden neben dem obligatorischen Maßband und einer Wasserwaage auch ein Schraubendreher, ein Steckschlüsselsatz, eine Bohrmaschine (Bohrhammer), ein Winkelschleifer und eine Stichsäge benötigt. Zudem kommen ein Holzbohrer, Forsterbohrer und eine Kartuschenpresse zum Einsatz.
Die Materialliste fällt mit Bauholz (Hartholzplatten), Gewindestangen, Schraubenmuttern, Distanzplättchen und Verbundmörtel weniger lang aus.
Demontage der Markise
Wenn die Markise schief hängt, ist entweder schon viel Zeit vergangen, bei der Montage etwas schief gelaufen oder ein Sturm hat den Sonnenschutz überrascht. Wie auch immer: Um den Schaden zu reparieren, muss die Markise zunächst einmal runter.
Bevor die Markise abmontiert werden kann, wird im Falle einer elektrischen Markise der Motor vom Stromnetz bzw. der Steuerung abgeschlossen. Achtung: Dafür ist der Stromkreis allpolig abzuschalten (Sicherungen wie auch FI-Schalter)! Bei nicht erlerntem Umgang mit Strom ist ein Elektriker zu beauftragen.
Ist das geschafft, geht es daran, die Markise selbst zu entfernen. Ein Schraubenzieher mit passendem Innensechskant hilft dabei, die Schrauben der Markise zu lösen. Diese kann dann im nächsten Schritt von der Verankerung gehoben werden. Aber niemals alleine arbeiten! Denn die Markise ist schwerer und unhandlicher, als sie aussieht. Für jeden Arm der Markise sollte zumindest eine Person bereit stehen.
Ankerplatten lösen und nachbohren
Der nächste Schritt, eine lockere Markise wieder zu befestigen, ist die Demontage der Ankerplatten. Mit einem Steckschlüsselsatz werden die Muttern der Gewindestangen gelöst. Dann kann die Verankerungsplatte wie auch die losen Gewindestangen entfernt werden. Das anstelle der Dämmung eingelegte Füllmaterial hat sich im Laufe der Jahre beinahe vollständig zersetzt, sodass dieses nur mehr in Einzelteilen herabbröselt.
Sobald das Mauerwerk glatt und eben vorliegt, wird nachgebohrt. Die Dicke der Mauer wird mit einigen Zentimetern Puffer am Mauerbohrer markiert und die Löcher werden mit der Schlagbohrmaschine bzw. dem Bohrhammer nachgebohrt.
Gewindestangen und Dübel vorbereiten
Ist das Mauerwerk vorbereitet, müssen natürlich auch die Materialien noch zurecht gemacht werden. Da neue Gewindestangen mit Verbundmörtel eingeklebt werden, gilt es, auch diese entsprechend abzulängen.
Die Länge wird so gewählt, dass die Stangen gut in das Mauerwerk eindringen, aber - je nach Dicke der Dämmung - auch soweit aus dem Mauerwerk ragen, dass die Verankerungen bündig mit der Fassade abschließen. Für das Einkleben der Gewindestangen sind zudem Dübel erforderlich, die es ebenfalls vorzubereiten gilt. Als Dübel dient einfaches Drahtgeflecht, dass gleichfalls auf entsprechende Länge gebracht wird. Anschließend werden die Dübel auf einer Seite verschlossen und auf der anderen Seite eingeschitten. Diese Konstruktion stellt sicher, dass die Gewindestangen alle gleich weit in die Bohrlöcher eingebracht werden.
Hartholzplatte zuschneiden
Der nächste Schritt, um die Verankerung der Markise zu reparieren, ist die Dämmeinlage vorzubereiten. Diese ist notwendig, da die an der Wand aufgebrachte Dämmung natürlich nicht tragfähig ist. Da aber die Markise bündig mit dieser abschließen soll, muss die Dämmung entsprechend überbrückt werden.
Der technischer Stand der Dinge wäre eigentlich die Verwendung von Befestigungssets für Wärmedämmverbundsysteme. Diese ermöglichen die Montage der Markise vor dem WDVS. Die Fassade bliebe somit bis auf die Bohrlöcher intakt. Dieses Verfahren sollte im Neubau nach Möglichkeit auch immer Verwendung finden. Wärmebrücken und das Eindringen von Feuchigkeit wären damit weitestgehendst ausgeschlossen.
Um aber im Altbau nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, wird in diesem Fall eine Hartholzplatte als Einlage verwendet. Diese wird entsprechend zugeschnitten und mit passenden Löchern versehen.
Verankerung montieren bzw. einkleben
Dann ist es soweit, und die selbst gemachten Dübel samt Gewindestangen werden mit Verbundmörtel eingeklebt. Dazu wird jedes Bohrloch mit Hilfe der Kartuschenpresse mit Verbundmörtel befüllt, worauf die Dübel samt Gewindestange eingesetzt werden. Wichtig ist jetzt noch einmal die Kontrolle der Länge, denn am Ende müssen die Verankerungsplatten mit Schraubenmuttern fixiert werden können.
Sind die Schrauben eingesetzt, wird auch noch die Zwischenlage eingeklebt. Wichtig hierbei ist, dass die eingesetzte Lage bündig mit der Fassade abschließt. Eine Wasserwaage bzw. ein Richtscheit hilft dabei. Dann ist es fast soweit, und die Markise kann nach dem Trocknen wieder montiert werden.
Es dauert nicht lange, dann können auch die Ankerplatten der Markise wieder angeschraubt werden. Geachtet wird hierbei zum einen auf eine gerade Ausrichtung, aber auch darauf, dass die Ankerplatte zur Fassade hin abgedichtet wird. Letzteres ist extrem wichtig, da in die Fassade eindringendes Wasser nicht nur das Mauerwerk, sondern langfristig die gesamte Dämmung beschädigt. Tipp: Sofern es möglich ist, sollte das Wärmedämmverbundsystem immer intakt belassen werden.
Dann ist es geschafft, und die Verankerung der Markise sitzt wieder bombenfest. So ist sie sicherlich bereit, die Markise weitere 20 Jahre festzuhalten.