Ein Wanddurchbruch ist meist kein Honigschlecken. Je nach Größe, Form und Räumlichkeiten gibt es verschiedene Aufgaben zu bewerkstelligen. Vorsicht ist immer dann geboten, wenn die Kollateralschäden möglichst gering gehalten werden sollen. Gerade runde und in der Größe genau definierte Wanddurchbrüche stellen oft eine Herausforderung dar. Aber keine Sorge, denn wir zeigen, wie selbst runde Wanddurchbrüche zum Kinderspiel werden.

Durchbruch für Rohre: Ein runder Wanddurchbruch

Das Verlegen von Rohren ist ein Paradebeispiel für nachträglich notwendige Wanddurchbrüche. Immer dann, wenn umgebaut oder renoviert wird, sollen immer wieder mal Wasserleitungen oder Abflussrohre verlegt werden. Und soll das Rohr in den Nebenraum, dann muss eben ein Wanddurchbruch her. Wenn aber die Schäden an der Bausubstanz gering gehalten werden sollen, ist das oft nicht so einfach. Denn Bohrkronen in Abflussrohrgröße sind nicht mehr zu bekommen und das Ausborgen von Kernbohrern kostet zusätzlich Geld.

Bei diesem Projekt war es Ziel, Einfüllstutzen für ein neu zu errichtendes Pelletslager ohne Einsatz eines Kernbohrers möglichst schadfrei in die Außenwand zu integrieren. Wir zeigen, wie sich mit einer selbst erstellten Schablone ein nahezu perfekter runder Wanddurchbruch erzeugen lässt, der keine sichtbaren Spuren an der restlichen Bausubstanz hinterlässt.

Hinweis: Bei diesem Projekt befindet sich an der Fassade keine Wärmedämmung. Diese ist unbedingt zu berücksichtigen bzw. lokal auszuschneiden, bevor mit dem Druchbruch begonnen wird.

Vorbereitungen für den runden Wanddurchbruch

Am Anfang eines perfekt runden Wanddurchbruchs steht die Schablone. Denn ohne ihre Hilfe wird das Projekt nicht gelingen. In der Regel reicht dafür ein solides Brett von ausreichender Größe aus. 

Am einfachsten ist es, das Rohr anzuhalten und mit einem Stift den Innendurchmesser am Brett anzuzeichnen. Ein Kreuz markiert den Mittelpunkt der Schablone.

Im Mittelpunkt wird ein Loch für eine Gewindestange gebohrt. Entlang des Durchmessers werden im Abstand von 2-3 cm weitere Löcher erzeugt. Diese Löcher dienen der Führung des Mauerbohrers und sollten dem Durchmesser des Mauerbohrers entsprechen. Zu nahe sollten die Löcher nicht beieinander liegen, da der Mauerbohrer sonst leicht ins nebenliegende Bohrloch zu verlaufen droht.

© diybook | Soll ein runder Wanddurchbruch so gelingen, dass möglichst wenig Mauerwerk rundherum ausbricht, dann lohnt die Herstellung…
© diybook | Jetzt werden in relativ knappen Abständen Löcher entlang des angezeichneten Kreises gebohrt. Diese Löcher dienen beim…

Bohrung für die Gewindestange und Schablonenmontage

Ist die Schablone hergestellt, kann mit dem Mauerdurchbruch begonnen werden. Mit dem Mauerbohrer wird zunächst ein Bohrloch im Zentrum des gewünschten Wanddurchbruchs gebohrt. Da die Position des Einfüllstutzens von innen bestimmt wurde, wird hier auch von innen nach außen gebohrt. Auch wenn bei dieser Bohrung Putz auf der Außenseite wegbrechen sollte, müsste der Rohrduchmesser dies kaschieren. Aber Vorsicht schadet bekanntlich nicht!

Anschließend wird durch dieses Loch eine Gewindestange geführt, auf die die Schablone mit Beilagscheiben und Schraubenmuttern fixiert wird. Die Gewindestange wird an der Außenseite kurz angehalten, um Verletzungen beim Bohren vorzubeugen.

© diybook | Nun wird das erste für den Wanddurchbruch benötigte Loch gebohrt. Dieses Loch liegt genau im Zentrum des Wanddurchbruchts und…
© diybook | Ist das Loch einmal gebohrt, kann eine Gewindestange eingeführt werden. Diese wird an der Innenseite mit Beilagscheibe und…
© diybook | An der Wandaußenseite wird die Schablone auf die Gewindestange geschoben...
© diybook | ... und ebenfalls mit Beilagscheibe und Schraubenmutter fixiert. Das äußere Ende der Gewindestange wird sehr kurz gehalten, um…

Wanddurchbruch selber machen

Ist die Schablone fixiert, kann der Wanddurchbruch erfolgen. Dazu wird ein Loch nach dem anderen durch die Wand gebohrt.

Je nach Material geht dies recht schnell oder auch sehr langsam voran. Massive Betonwände erfordern hochwertiges Werkzeug und auch etwas Geduld. Einfache Ziegelwände sind dagegen schnell durchdrungen.

Gibt es scheinbar undurchdringliche Stellen, sollte zunächst mit anderen Löchern fortgefahren werden. Denn beim Ausstemmen werden sich die Hindernisse zwangsläufig zu erkennen geben.

© diybook | Jetzt geht es ans Eingemachte und an das Herstellen des runden Wanddurchbruchs. Von oben beginnend werden nun die Löcher…
© diybook | Loch für Loch dem Wanddurchbruch entgegen: Ist kein Eisen oder Stahlträger im Weg, ist es vermutlich ein Leichtes, die…
© diybook | Befinden sich Hindernisse, wie z.B. Überleger, im Weg, vereinfacht das richtige Werkzeug die Arbeit. So verfügt ein Bohrhammer…
© diybook | Sind die Löcher gebohrt, wird die Schablone wieder abgenommen. Das sieht schon mal ganz gut aus.

Sind alle Löcher gebohrt, werden die Stege mit Hammer und Meißel bzw. besser noch mit dem Bohrhammer bearbeitet. So nimmt der runde Wanddurchbruch langsam Form an.

Stück für Stück werden auch die Problemstellen sichtbar. Denn überhalb des Fensters liegt wie zu erwarten ein Überleger mit Beton-Kern. Zum Glück stört aber nur ein kleiner Teil davon, der mit dem richtigen Werkzeug auch bald entfernt ist.

© diybook | Jetzt muss nur noch ein wenig gestemmt werden. Mit dem Bohrhammer wird Stück für Stück des Wanddurchbruchs freigelegt. Selbst…
© diybook | Geschafft! Der runde Wanddurchbruch ist fertig. Der Durchbruch ist scharf abgegrenzt und unerwünschte Ausbrüche wurden…

Ergebnis

Geschafft! Der runde Wanddurchbruch ist fertig. Und das beste ist: An der Außenseite der Wand ist die Mauer in keinster Weise ausgebrochen. 

Schön, wenn die Dinge so verlaufen, wie sie geplant sind!

Verwandte Anleitungen