Gipskarton an Holzbalken spachteln
Aufgabenstellung
Die Aufgabenstellung ist klar: Ziel ist es, eine saubere und gerade Kante zwischen dem Holzbalken und den Trockenbauplatten zu spachteln. Es ist aber auch zu erwarten, dass sich Holz unweigerlich bewegt und Risse im Grunde unvermeidlich sind. Der Trick dabei ist also, von Anfang an einen kleinen Riss vorzusehen, sodass sich das Holz bewegen kann, ohne die Spachtelmasse wegzusprengen. Und das geht im Grunde ganz einfach!
Werkzeug und Material
Für das Spachteln von Gipskarton an einen Holzbalken wird normales Spachtel-Equipment benötigt. Dazu zählen im Wesentlichen verschiedene Spachtel (Kellenspachtel, Breitspachtel), ein Baueimer sowie eine Leiter. An Material wird lediglich Spachtelmasse, Fugendeckstreifen und Malerkrepp benötigt.
Zum Anrühren der Spachtelmasse wird kaltes Wasser in den Baueimer vorgelegt. Wichtig ist, sich nicht zu viel vorzunehmen und nur so viel Spachtelmasse anzurühren, wie auch in 30 Minuten verarbeitet werden können. Die Spachtelmasse wird anschließend bis knapp unter die Wasseroberfläche langsam eingestreut. Dann folgt eine Pause von fünf Minuten. Anschließend wird die Spachtelmasse mit der Kelle gut verrührt und das Spachteln kann beginnen.
Holzbalken vorbereiten
Der erste Schritt, um Gipskarton an einen Holzbalken zu spachteln, ist das Anbringen des Malerkrepps. Dieses wird so platziert, dass sich das Malerkrepp zwischen dem Holzbalken und der Spachtelmasse befindet. Ob das Malerkrepp richtig liegt, zeigt ein einfacher Test: Der Spachtel wird auf die Gipskartonplatte aufgelegt und zum Holzbalken geschoben. Befindet sich die Kante des Spachtels schön mittig auf dem Malerkrepp, dann ist das Malerkrepp richtig positioniert.
Auf diese Weise lässt sich auch gut abschätzen, wie viel Material fehlt und wie oft gespachtelt werden muss. Selten wird man aber um drei Spachtelgänge herumkommen.
Rigips an Holzbalken spachteln
Als erstes wird der Spalt zwischen dem Holzbalken und den Gipskartonplatten mit Spachtelmasse befüllt. Hier ist es wichtig, die Spachtelmasse gut in Zischenräume zu drücken, sodass diese gut befüllt sind und keine Fehlstellen entstehen.
Erst wenn die Spachtelmasse bereits gut antrocknen konnte - nach dem Spachteln der restlichen Stöße, Schrauben und Kanten -, wird mit dem eigentlichen ersten Spachteldurchgang begonnen. Dazu wird Spachtelmasse zu beiden Seiten des Balkens aufgetragen und ein glatter Anschluss gespachtelt. Der Spachtel wird dazu in einem flachen Winkel mit mäßigem Druck über die zu glättende Fläche geführt.
Danach wird ein Fugendeckstreifen aus dünnem Glasfaserpapier eingelegt und anschließend nochmals mit Spachtelmasse überzogen. Der Fugendeckstreifen ist eingearbeitet und die wohl aufwändigste Arbeit beim Spachteln abgeschlossen. Denn alle weiteren Spachtelvorgänge gehen um einiges schneller vonstatten.
Hinweis: Wer bereits bei diesem Durchgang sauber arbeitet, keine Grate erzeugt und glatt abzieht, wird dem Schleifen zum größten Teil entkommen.
Das zweite Mal Gipskarton an Holzbalken spachteln
Bevor nun das zweite Mal gespachtelt werden kann, wird das Malerkrepp mit einem Cutter möglichst sauber und gerade abgeschnitten. Danach wird das Malerkrepp entfernt. Die Kante sieht jetzt schon recht gut aus. Doch bevor ein weiteres Mal gespachtelt wird, wird frisches Malerkrepp am Holzbalken aufgeklebt.
Da die Spachtelmasse beim Trocknen an Masse verliert, fehlt es jetzt im Anschlussbereich wieder an Material. Das ist zwar weit nicht mehr so viel wie beim ersten Mal, aber genug, um noch einmal gespachtelt zu werden.
Wieder wird Spachtelmasse mit dem Breitspachtel aufgetragen und möglichst glatt abgezogen. Am einfachsten gelingt das, wenn der Spachtel direkt am Übergang zwischen dem Holz und den Gipskartonplatten angesetzt wird und die Fläche in einem leichten Halbkreis abgezogen wird.
Der Spachtel ist dabei möglichst schräg zu halten, denn so werden Grate zum größten Teil vermieden. Dieses Prozedere wird für beide Seiten des Holzbalkens wiederholt. Dann ist es auch schon fast geschafft. Denn der dritte und letzte Durchgang ist nur mehr ein Feinschliff, der am besten erst nach der Grundierung (dem ersten Farbanstrich) erfolgt.
Finale Handgriffe und das Ergebnis
Sofern es überhaupt notwendig ist, bleibt auch beim dritten Spachtelgang das Prozedere gleich. Dieser findet aber idealerweise erst nach dem ersten Streichdurchgang statt, denn erst dann werden auch die kleinsten Unebenheiten sichtbar.
Das Ergebnis kann sich in jedem Fall sehen lassen, denn der Anschluss vom Gipskarton an den Holzbalken ist wirklich schön geworden. Zeit, die Gipskatonplatten auch ein zweites Mal zu streichen. Wie dabei das Streichen der Gipskartonplatten selbst ohne Grundierung gelingt, zeigt unser Artikel "Gipskarton streichen - Trockenbaufarbe im Einsatz".
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Kommentare
Hallo und danke für die tolle Anleitung. Ich habe vor zwischen einem bereits lackierten holzbalken und einer Gipskartonplatte zu spachteln. Gehe ich hier genauso vor oder muss man hier etwas beachten?
Vielen lieben Dank vorab für die Unterstützung + viele Grüße Melanie
Hallo Melanie,
ja da kannst Du genauso vorgehen wie gezeigt.
Viel Erfolg und viele Grüße
Hallo,
ich habe eine Frage. In unserer Wohnung wurden die Rigipsplatten sehr schlampig an vorstehende Holzbalken, die bereits lackiert wurden, angebracht. Es wurde ziemlich großflächig um die Balken herum gearbeitet, sodass es große Spalten und Ausrisse gibt, was sehr unschön aussieht. Kann ich mit der o.a. Methode hier etwas ausrichten?
MfG Andrea
Hallo Andrea,
genaues arbeiten wäre von Vorteil udn würde viel Arbeit sparen. Aber auf diese Weise kannst Du vielleicht noch was retten.
Viele Grüße
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