Immer wieder kommt es vor, dass große Teile der Hausfassade ohne jegliche Strukturen sind. Und dann wirken diese Fassaden groß und nackt. Was aber kann dagegen unternommen werden? Natürlich lässt sich die Fassade in unterschiedlichen Farben streichen. Aber oft passt das nicht zum Rest des Eigenheims. Zum Glück gibt es aber eine recht einfach Methode, genau das zu ändern. Denn mit Hilfe von kreativer Fassadenmalerei kann die Fassade sehr schnell neu gestaltet werden. Und das beste dabei ist, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind!

Eine Möglichkeit Fassaden zu gestalten: Fassadenmalerei

Besitzt die Fassade so wie in diesem Projekt weder Fenster noch Strukturen, dann ist das nicht besonders hübsch anzusehen. Die Fassade wirkt einfach nur groß und nackt. Höchste Zeit, das zu ändern! Zum Einsatz kommt in diesem Projekt eine Fassadenfolie, die speziell dafür entwickelt wurde ,beliebige Motive auf die Fassade zu übertragen. In Sachen Größe und Form gibt es hierbei keine Limitierungen, denn die Folien werden dann einfach mit Überlappung gedruckt. Erhältlich sind die Folien in ausgewählten Copyshops und kosten je nach Größe zwischen 200 und 400 Euro. 

© diybook | Eine Fassade ohne Fenster und Strukturen wirkt unter Umständen sehr nüchtern. Zum Glück gibt es eine einfache Methode, das zu…

Werkzeug und Material

Um die Fassade zu gestalten, wird nicht besonders viel Werkzeug und Material gebraucht. So sind neben den üblichen Vertretern wie Maßband und Wasserwaage lediglich ein langer Richtscheit, ein Heißluftfön, eine Moosgummiwalze und eine Farbrolle samt Farbwanne vonnöten. Natürlich darf bei der Arbeit an der Fassade auch ein stabiles und ausreichend hohes Gerüst nicht fehlen. Letzteres kann aber im Fachhandel ausgeliehen werden. Die Anschaffung eines Gerüstes lohnt in den seltensten Fällen.

An Materialien wird neben der Folie natürlich auch etwas Fassadenfarbe sowie ein Gewebeklebeband und eventuell auch noch Abdeckmaterial benötigt. Die Folie besteht aus den gleichen Teilen wie auch die Wandtattoos für den Innenbereich: einer Trägerfolie, der Fassadenfolie und einer Transferfolie. Wie diese aufgeklebt werden, verraten wir etwas weiter unten. Zudem ist es wichtig, dass bei so großen Bildern Orientierungspunkte in die Folie eingearbeitet werden, und zwar so, dass die Folien an Hand der Punkte auch in der Waagerechten eingerichtet werden können.

© diybook | Bevor an der Fassade gearbeitet wird, braucht es erst entsprechendes Werkzeug. Besonders viel wird dafür nicht benötigt. So…
© diybook | Bevor die Fassadenfolie im nächsten Schritt angebracht wird, nachfolgend noch ein paar grundlegende Informationen zum Aufbau…

Vorbereitungen

Liegen alle Werkzeuge und Materialien erst einmal bereit, sind noch ein paar Vorbereitungen zu treffen, bevor mit dem Gestalten der Fassade begonnen werden kann. Dazu zählt natürlich der Aufbau des Gerüstes. Hier kommt ein sehr leichtes Gerüst aus Aluminium zum Einsatz. Der Aufbau ist sehr einfach und schnell geschehen. Wichtig dabei ist es aber, auf einen stabilen und geraden Untergrund zu achten. Denn nichts ist schlimmer, als wenn das Gerüst wackelt und droht umzufallen!

Ist das Gerüst einmal aufgebaut, gilt es als nächstes, die Breite der Wand zu bestimmen, damit die Fassadenmalerei mittig angebracht werden kann. Die hier vorliegende Wand hat eine Breite von 860 cm. Die Fassadenmalerei ist hingegen "nur" 440 cm breit. Wenn diese am Ende mittig in der Wand liegt, beträgt der Abstand zu den Seiten je 210 cm. Damit wären die Vorarbeiten dann abgeschlossen.

© diybook | Bevor das Gerüst aufgebaut wird, muss der Untergrund gut vorbereitet werden. Denn ein stabiler Boden mindert die Unfallgefahr…
© diybook | Je nach Art des Gerüstes wird dieses entsprechend aufgebaut. Hier kommt ein sehr leichtes, aber dennoch stabiles Gerüst aus…
© diybook | Als nächstes steht das Ausmessen der Wandlänge auf dem Programm, denn die Fassadenmalerei soll am Ende ja mittig angebracht…
© diybook | Danach wird gerechnet. Das Bild hat eine stolze Breite von 4 Metern und 40 Zentimetern. Der Abstand von den Rändern beträgt…

Fassadenmalerei einmessen

Der nächste Schritt, um die Fassadenmalerei an die Wand zu bringen, ist es, diese einzumessen. Die Maße sind bekannt. Daher werden zunächst die Außenkanten von 210 cm mit dem Bleistift auf der Fassade markiert. Ebenso wird die Höhe der Fassadenmalerei festgelegt. Das gelingt mit Hilfe zweier Orientierungspunkte, die in die Folien eingearbeitet sind. Für diese wird eine waagerechte Linie an der Fassade eingezeichnet, auf deren Höhe die Orientierungspunkte am Ende zu liegen kommen. Danach werden auch die Orientierungspunkte eingemessen und entsprechend auf der Fassade eingezeichnet.

© diybook | Als erstes wird die linke Außenecke der Fassadenmalerei an der Fassade markiert. Zur Erinnerung: Diese liegt 210 cm von der…
© diybook | Als nächstes kann sogleich die Höhe der Fassadenmalerei festgelegt werden. Dazu wird die Unterkante der Malerei bzw. der…
© diybook | Danach wird die Waagerechte mit Hilfe eines möglichst langen Richtscheits auf die rechte Seite der Wand übertragen. Das stellt…
© diybook | Sind die Außenkanten festgelegt und ist die Waagerechte der Orientierungspunkte gezogen, dann können als nächstes die…

Fassadenfolie anbringen

Jetzt beginnt der schwierigste Teil der Arbeiten: die Fassadenfolien so an die Wand zu kleben, dass diese richtig an der Fassade zu liegen kommen. Dafür ist es ratsam, die Folie zunächst mit etwas Gewebeband vorläufig zu fixieren und einzurichten. Als Orientierungspunkt dient der zuvor markierte Orientierungspunkt der ersten Folie. Dieser wird auch auf seine Waagerechte hin kontrolliert. Liegt die Folie dann einmal in Position, wird die Trägerfolie oben an einem Eck beginnend rückseitig abgezogen. Die Trägerfolie wird dabei in einem möglichst flachen Winkel entfernt.

© diybook | Bevor die Folie unwiderruflich an die Wand aufgeklebt wird, ist es sinnvoll, die Folie zuerst auszurichten und vorläufig mit…
© diybook | Ist die Folie dann einmal ausgerichtet, sollte nicht nur die Lage des Orientierungspunktes, sondern auch ihre waagerechte…
© diybook | Liegt die Folie an geplanter und eingezeichneter Stelle, kann jetzt die Trägerfolie abgezogen und die Folie an die Wand geklebt…
© diybook | Sofort nach dem Abziehen ist die Fassadenfolie mit Hilfe einer Moosgummiwalze zu überarbeiten, besser gesagt anzudrücken. Erst…

Im selben Zug wird die Fassadenfolie mit der Moosgummiwalze oder einem ca. 2 cm starken Filz an die Fassade gedrückt. Diese Arbeit gelingt bei so großen Fassadenbildern aber nur zu zweit. Einer zieht die Trägerfolie langsam ab, während der andere die Fassadenfolie an die Wand streicht. 

Dabei ist es wichtig, langsam vorzugehen, sodass die Folie auch wirklich gut an der Wand klebt. Ist dann die Trägerfolie einmal abgezogen, sollten die Strukturen nochmals mit der Moosgummiwalze überarbeitet und gut angedrückt werden.

© diybook | Je nach Größe des Motivs ist diese Arbeit nicht alleine zu bewerkstelligen. Bei Fassadenbildern ist die Arbeit daher fast immer…
© diybook | Dann ist es auch schon bald geschafft und die Fassadenfolie klebt an der Fassade. Der erste Schritt wäre getan!
© diybook | Im Anschluss sollten gerade feine Strukturen nochmals mit der Moosgummiwalze überarbeitet werden, sodass die Folie an diesen…

Transferfolie abziehen

Ist das einmal erledigt, ist der schwierige Teil leider noch immer nicht geschafft. Denn auch die Transferfolie muss noch abgezogen werden. Wieder wird mit dem Abziehen an einer der oberen Ecken begonnen. Wie schon die Trägerfolie wird auch die Transferfolie dabei in einem möglichst flachen Winkel abgezogen. Zudem ist es jetzt ganz besonders wichtig, die Folie möglichst im rechten Winkel zu Linien und feineren Strukturen abzuziehen. Denn es kann passieren, dass die Fassadenfolie mehr an der Transferfolie statt an der Fassade haften bleibt und so mit abgezogen wird.

Wenn das passiert, hilft es leider nur, die Folie mit der Hand von der Transferfolie zu lösen und an die Fassade zu stupfen. Die Transferfolie wird also noch vorsichtiger abgezogen als die Trägerfolie. Auch die Fassadenfolie wird dabei immer sofort mit der Moosgummiwalze an die Fassade angedrückt. Ist das aber einmal geschafft, gibt es Grund zu feiern. Denn die folgenden Schritte sind um einiges einfacher!

© diybook | Als nächstes kann die Transferfolie abgezogen werden. Wieder wird damit in einer der oberen beiden Ecken begonnen. Abgezogen…
© diybook | Bei sehr feinen Strukturen oder Linien, ist es ratsam, behutsam vorzugehen. Denn trotz vorherigem Anrollen löst sich die Folie…
© diybook | Zum Andrücken kommen bei dieser Arbeit wieder die Moosgummiwalze und der Filz zum Einsatz.
© diybook | Nach längerem Ziehen, Herumzupfen und Andrücken ist es geschafft, und die erste der drei Folien ist an Ort und Stelle. Unser…

Weitere Vorbereitungsarbeiten

Nach dem Aufkleben der ersten Folie sollten jetzt eigentlich auch noch alle anderen Folien angebracht werden. Leider war das bei unserem Projekt aufgrund starken Windes nicht möglich, sodass die anderen Folien zu einem späteren Zeitpunkt aufgeklebt werden mussten. Daher werden jetzt schon die weiteren Vorbereitungsmaßnahmen getroffen, um zumindest das erste Teilstück der Fassadenmalerei zu vollenden. 

Dafür kommt ein Heißluftfön zum Einsatz. Mit diesem wird die gesamte Fassadenmalerei noch einmal überarbeitet. Das stellt sicher, dass sich die Folie so gut an die Struktur der Fassade anschmiegt, dass keine Farbe mehr zwischen die Folie und die Fassade laufen kann. Saubere Kanten sollten dabei sichergestellt werden. Gerade feinen Strukturen und Linien ist dabei besondere Beachtung zu schenken.

© diybook | Das Anbringen aller weiteren Folien gelingt uns an diesem Tag leider nicht, da uns der Wind stark zu schaffen macht. Daher…
© diybook | Bevor die Folie ausgemalt wird, werden die Strukturen noch mit einem Heißluftfön bearbeitet. Das soll sicherstellen, dass sich…

Fassade gestalten – Schablone streichen

Danach kann endlich gestrichen werden. Die Fassadenfarbe wird dafür in einer Farbwanne vorgelegt. Besonders vorsichtige Gemüter kleben noch alle potentiell gefährdeten Bereiche der umliegenden Wandbereiche sicherheitshalber ab. Denn schwarze Farbtropfen auf der darunterliegenden Fassade werden vermutlich nicht als gestalterische Freiheit durchgehen. 

Das Streichen selbst ist einfach, denn die freien Bereiche der Schablone werden einfach über Kreuz gestrichen. Aber Achtung: Die Orientierungspunkte dürfen nicht ausgemalt werden, auch wenn diese freien Flächen gerade dazu einladen!

Sind alle Bereiche einmal ausgemalt, wird  im Anschluss die Folie abgezogen. Der erste Eindruck der neuen Fassaden-Gestaltung kann jetzt bereits gewonnen werden. Und das Ergebnis sieht gut aus. Auch wenn die Ränder der Malerei nicht so scharf sind wie erwartet, ist davon aus der Ferne nichts zu erkennen.

© diybook | Als nächstes gilt es, die Fassadenfarbe vorzubereiten. Dafür ist aber nicht viel nötig. Denn die Farbe wird einfach nur…
© diybook | Jetzt ist der kreative Teil der Arbeiten gekommen: das Streichen! Das Werkzeug und die Farbe sind vorbereitet. Gestrichen wird…
© diybook | Wichtig ist, dass die Orientierungspunkte nicht gestrichen werden. Auch das wäre ein nicht so kleines Übel. Denn eine so große…
© diybook | Ist die Fassadenmalerei ersteinmal gestrichen, kann die Folie auch schon abgezogen werden. Am besten wird diese abgezogen,…
© diybook | Sollten wider erwarten dennoch kleine Missgeschicke passieren, nicht verzagen! Es sind bestimmt noch Reste der alten…
© diybook | Nach dem Abziehen der Folie kann der erste Teil der Fassadenmalerei bereits bewundert werden. Und das sieht gar nicht so…

Weitere Folien anbringen

Das Anbringen aller weiteren Folien gelingt auf dieselbe Art und Weise wie auch schon bei der ersten Folie. Die Folien werden dazu vorläufig mit Gewebeband fixiert und eingerichtet. Wichtig ist hier die Überlappung der Folien zu beachten, sodass die Strukturen ohne sichtbare Kanten weiterlaufen.

Danach wird die Trägerfolie abgezogen und die Folie mit der Moosgummiwalze an die Fassade gedrückt. Anschließend wird wieder die Transferfolie abgezogen und darauf geachtet, dass die Fassadenfolie an der Fassade und nicht an der Transferfolie haften bleibt.

© diybook | An einem windstillen Tag geht es dann weiter und die nächsten Folien können abgebracht werden. Wichtig ist dabei, die…
© diybook | Ist das geschafft, wird wieder die Trägerfolie an einer Ecke beginnen abgezogen und die Folie mit dem Filz angedrückt.
© diybook | Klebt die Folie dann an der Wand, wird wiederum die Transferfolie abgezogen. Auch hier bereiten die feinen Strukturen erneut…
© diybook | Beim Abziehen der Transferfolie ist das oberste Gebot nicht zu verzweifeln und Geduld zu bewahren. So gelingt Stück für Stück…

Wichtig zu erwähnen ist, dass im Idealfall alle weiteren Folien gemeinsam an der Wand aufgebracht werden, sodass die Fassadenmalerei in einem Schritt gestrichen werden kann. Sind die Folien dann einmal angebracht, werden diese wieder mit dem Heißluftfön überarbeitet und erneut mit der Moosgummiwalze angedrückt. 

Dann sind die Fassadenfolien auch schon bereit, um ausgemalt zu werden. Wieder kommt die schwarze Fassadenfarbe zum Einsatz. Auch diesmal werden lediglich die Strukturen des Bildes, nicht jedoch die Orientierungspunkte ausgemalt. Gestrichen wird schon wie zuvor über Kreuz.

Zu guter Letzt werden die Folien dann noch abgezogen und kleinere Missgeschicke mit Fassadenfarbe ausgebessert.

© diybook | Bei der letzten Folie wird genauso verfahren. Die Folie wird eingerichtet, dann die Trägerfolie abgezogen und zu guter Letzt…
© diybook | Sind alle Folien einmal an der Wand, werden die Konturen erneut mit der Heißluftpistole und mit der Moosgummiwalze überarbeitet.
© diybook | Als nächstes steht dann wieder das Streichen an. Wie schon bei der ersten Folie wird das Muster sorgfältig ausgemalt. Wichtig…
© diybook | Nach dem Streichen kann dann die Folie wieder abgezogen werden. Auch dabei ist Sorgfalt gefragt, damit die restliche Wand nicht…
© diybook | Als letzter Arbeitsschritt werden noch kleine unsaubere Stellen mit dem Pinsel nachgearbeitet bzw. das Malheur der ersten Folie…

Ergebnis

Dann ist es auch schon geschafft und die Fassade wurde neu gestaltet. Die Fassadenmalerei ist wirklich gut gelungen. Wer hätte das gedacht? Natürlich muss es kein Violinschlüssel samt Noten sein der die eigene Fassade verziert, denn nahezu ein jedes Bild lässt sich mit dieser Methode an die Wand bringen. Egal ob ein- oder mehrfarbig, der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Hast Du jetzt Lust auf eine eigene Fassadenmalerei bekommen? Dann leg gleich los! Wir wünschen Dir gutes Gelingen!

© diybook | Dann ist es endlich geschafft und die Fassadenmalerei kann im Ganzen begutachtet werden. Perfekt! Das sieht richtig gut aus.…
© diybook | Aus der Nähe betrachtet, sieht die Fassadenmalerei ebenfalls nicht schlecht aus. Und keine Sorge, die unterschiedlich dicken…

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