Halogenspots einfach durch LED-Spots ersetzen? In manchen Fällen brauchen dazu nur die Leuchtmittel getauscht werden, und das Stromsparen kann losgehen! Gelegentlich müssen jedoch auch die Trafos mit ausgetauscht werden. Alte Trafos brauchen eine sogenannte Mindestlast, um funktionieren zu können. Und manchmal kommen diese einfach nicht mit der Funktionsweise der neuen LED (Light Emitting Diode) zurecht. Doch dies kann recht einfach durch Ausprobieren herausgefunden werden. Trotzdem unsicher? Kein Problem! Wir demonstrieren in diesem Artikel, wie sich 12-Volt-Halogenstrahler durch LED-Strahler ersetzen lassen!

Das Projekt

In diesem Projekt sollen herkömmliche 12V-Halogenspots auf 12V-LED-Spots umgebaut bzw. ausgetauscht werden. Bei der Fassung und den Spots selbst handelt es sich um sogenannte G5.3 bzw. GU5.3, wobei sich die beiden nur dadurch unterscheiden, dass die GU zusätzliche Kerben aufweisen, damit der Sockel in der Fassung "einrastet". Ist dies aus Sicherheitsgründen notwendig, sollten also Fassung und Leuchtmittel in GU ausgeführt sein. Bei dem vorliegenden Projekt spielt das allerdings keine Rolle, da die Leuchtmittel zusätzlich durch Kunststoffabdeckungen gehalten werden.

Durch den Tausch aller Spots auf die neue LED-Technik soll das Wechseln defekter Leuchtmittel für längere Zeit kein Thema mehr sein. Und zusätzlich kann durch die Verwendung von LEDs viel Energie, Stom und somit Geld gespart werden. In diesem Projekt haben wir auch gleich die Trafos mit ausgetauscht.

Werkzeug und Material

  • Elektrikerschraubendreher
  • Spannungsprüfgerät
  • Abisolierhilfe
  • FX-/ FXP-Schlauch
  • Clips für FX-/ FXP-Schlauch
  • Cutter
  • Befestigung für Trafo
  • Wago-Klemme
  • Trafo und Leuchtmittel

12V-Halogenspots/ LED-Spots

12-Volt-Halogenspots waren viele Jahre lang sehr beliebt und wurden häufig als Lichtquelle im Wohnraum eingesetz. Dabei hatte ein Spot meist zwischen 20 und 50 Watt, je nachdem wie viele Spots von einem Trafo gespeist wurden bzw. wie viel Licht benötigt wurde. Die herkömmlichen 12-Volt-Trafos für Halogenspots haben meist 20-80 W bzw. 20-105 W oder bis 150 Watt Leistung gebracht. Mit einem 20-105W-Trafo konnten demnach ein bis drei Spots mit 35 Watt oder fünf Spots mit 20 Watt betrieben werden. Die 20W sind die dabei die erforderliche Mindestlast, damit der Trafo überhaupt funktionieren kann.

Da die LED einen viel geringeren Stromverbrauch als ein herkömmlicher Halogenspot und somit auch nur einen Bruchteil der Leistung hat, ist die Verwendung der alten Trafos nicht immer möglich. Ein Trafo mit 20W Mindestlast kann eine einzelne LED mit 5W nicht zum Leuchten bringen. Werden mit dem gleichen Trafo mindestens vier oder fünf LEDs betrieben, dann kann auch der alte Trafo funktionieren. Da LEDs ein wenig empfindlicher sind als herkömmliche Halogenspots, ist es genauso möglich, dass der alte Trafo nicht funktioniert. Das kann letztlich nur durch Ausprobieren herausgefunden werden.

© diybook | Die Fassungen der Halogenspots sind in diesem Fall in einer abgehängten Decke aus Mineralstoffplatten verbaut. Eine ringförmige…

Sicherheitshinweis

Bevor mit den Arbeiten begonnen wird, muss die Zuleitung zu den Schaltern und damit zum Halogenstrahler erst einmal stromlos geschaltet werden. Im Sicherungskasten der Wohnung oder im Zählerschrank des Hauses befinden sich die einzelnen Sicherungsautomaten für den jeweiligen Bereich bzw. Raum. Wenn es möglich ist, sollte der betreffende Bereich allpolig abgeschaltet werden. Dazu muss allerdings ein entsprechender Sicherungsautomat, der sowohl die Phasen wie auch den Neutralleiter vom Netz trennt, installiert sein. Ist dies nicht der Fall, muss auch der Fehlerstrom-Schutzschalter (FI) abgeschaltet werden.

Tipp: Um sicherzugehen, dass kein Dritter die Sicherungen während der Arbeit wieder einschaltet, kann die Sicherung mit Isolierband abgeklebt und mit einem entsprechenden Hinweis versehen werden.

Die eigene Sicherheit geht immer vor! Bitte mache Dich vor den Arbeiten an elektrischen Installationen und Anlagen immer mit den Grundlagen und Sicherheitsmaßnahmen vertraut. Stelle sicher, dass Du befugt bist, diese Arbeiten durchzuführen, und dass alle in Deinem Land geltenden Gesetze und Verordnungen erfüllt werden. Noch unsicher? Dann frage lieber einen Profi!

Trafo ausfindig machen

Da die Leitungen von den Trafos nicht zu weit entfernt sein dürfen, wird der entsprechende Trafo in der Nähe des Spots vermutet. Bei diesem Projekt sind die vorhandenen Spots in Mineralstoffplatten verbaut. Durch Anheben einer Platte gelangt man in den Deckenzwischenraum. Der Trafo befindet sich oberhalb der abgehängten Decke.

Die Zuleitung sollte an dieser Stelle durch Betätigung der entsprechenden Sicherung oder des FI (Fehlerstromschalters) bereits stromlos geschaltet sein. Bevor die Zuleitung mit dem Spannungsprüfgerät auf Spannungsfreiheit überprüft wird, muss auch das Spannungsprüfgerät auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Hierfür wird es an einer stromführenden Steckdose getestet. Danach wird die Elektroinstallationsdose geöffnet und mit dem Spannungsprüfgerät Spannungsfreiheit sichergestellt.

© diybook | Der Trafo befindet sich im Zwischenraum oberhalb der abgehängten Decke. Da die Leitungen vom Trafo zum Spot kurz gehalten…
© diybook | Ist der Trafo erst einmal zugänglich, kann mit den Vorbereitungen zur Demontage begonnen werden.
© diybook | Um Spannungsfreiheit sicherzustellen, kommt ein Spannungsprüfgerät zum Einsatz. Damit gewährleistet ist, dass dieses auch…
© diybook | Nachdem mittels der Sicherung bzw. des Fehlerstromschalters (FI) Spannungsfreiheit hergestellt wurde, muss die…

Trafo abschließen und Leitungen vorbereiten

Im nächsten Schritt werden die Zuleitung zum Trafo sowie die Leitungen vom Trafo zu den Halogenspots getrennt. Die vorhandene Lusterklemme (Blockklemme) wird beim Anschließen des neuen Trafos nicht mehr verwendet. Im Zuge der Neuinstallation werden auch die Leitungen zu den Lampenfassungen sowie die Zuleitung erneuert und mit Kabelschutzschläuchen (Flexschlauch) versehen. 

Ist der Montagepunkt festgelegt, sind die Kabelschutzschläuche mit geeigneten Clips zu befestigen. Danach werden die Kabel entsprechend den nun verwendeten Wago-Klemmen auf rund 11 mm abisoliert. 

© diybook | Durch Lösen der Schrauben von der Blockklemme wird der Trafo abgeschlossen. Die Blockklemme wird später durch Wago-Klemmen…
© diybook | Auch die Versorgungsleitungen vom Trafo zu den Lampenfassungen werden getrennnt.
© diybook | Da die Leitungen freiliegen, werden diese mit einem Kabelschutz versehen. Dazu wird ein FXP-Schlauch abgelängt und über die…
© diybook | Für die Kabelschutzrohre gibt es spezielle Clips, mit denen die Leitungen vernünftig fixiert werden können.
© diybook | Die von den Schrauben der Blockklemmen gequetschten Kabelenden werden abgeschnitten und neu abisoliert. Da für die neue…

Trafo montieren und anschließen

Zuerst wird ein geeigneter Montagepunkt für den Trafo festgelegt. 

Anschließend werden die Kabel des Trafos wieder entsprechend der verwendeten Wago-Klemmen auf 11 mm abisoliert. Danach kann der Trafo montiert und die Kabel zuleitungsseitig (230V) in die Elektroinstallationsdose geführt werden. Mit Wago-Klemmen wird die Versorgungsleitung des Trafos an die Zuleitung angeschlossen.

Im nächsten Schritt werden die 12V-Leitungen zu den Lampenfassungen angeschlossen. Wie zuvor werden die Drähte des Trafos abisoliert, dann wird mit Wago-Klemmen eine Verbindung hergestellt. Schließlich kann die Elektroinstallationsdose geschlossen werden.

© diybook | Als nächstes wird ein passender Montagepunkt für den Trafo ausfindig gemacht.
© diybook | Auch die Kabelenden des Trafo müssen abisoliert werden. Sowohl der 12V- als auch der 230V-Anschluss werden wie zuvor auf 11 mm…
© diybook | Sind die Kabelenden abisoliert, kann der Trafo an seiner endgültigen Position fixiert werden.
© diybook | Ist der Trafo montiert, werden die Anschlusskabel, also die Kabel der 230V-Zuleitung, in die Elektroinstallationsdose geführt.
© diybook | Zum Anschließen werden jeweils die blauen bzw. die braunen Drähte in einer Wago-Klemme fixiert. Dazu wird die Klemme geöffnet,…
© diybook | Wago-Klemmen bieten eine sichere und effiziente Möglichkeit, eine elektrische Verbindung auch zwischen starren Drähten und…
© diybook | Danach werden die elektrischen Verbindungen zwischen den Zuleitungen zu den Lampenfassungen und dem 12V-Anschluss des Trafo…
© diybook | Der Trafo ist montiert und alle elektrischen Verbindungen sind hergestellt.
© diybook | Ist der Trafo beidseitig angeschlossen, kann die Elektroinstallationsdose geschlossen werden.

Leuchtmittel tauschen

Um die Leuchtmittel zu tauschen, müssen bei unserem Modell der Fassung zuerst Abdeckungen entfernt werden. Die hier verwendeten Leuchtmittel stecken in einer sogenannten GU5.3-Fassung. Sie können einfach durch Herausziehen entfernt werden. Die Kontaktstifte des neuen Leuchtmittels werden in die Fassung eingeschoben und dort durch einen Klemmmechanismus gehalten. 

Nach dem Tausch wird die Abdeckung wieder montiert.

© diybook | Damit das Leuchtmittel getauscht werden kann, muss die Abdeckung des Strahlers entfernt werden.
© diybook | Die Halogenlampe mit ihrem G5.3-Sockel wird einfach aus der Fassung herausgezogen.
© diybook | Der Sockel der neuen LED kann auf die gleiche Weise wie die herkömmlichen Halogenlampen einfach in die G5.3-Fassung…
© diybook | Als nächstes wird die Abdeckung des Strahlers wieder montiert. Ein Herunterfallen des Leuchtmittels ist bei diesem Modell…

Deckenelement einhängen und Lampe einschalten

Im letzten Schritt wird das Deckenelement wieder eingehängt. Damit ist es dann auch schon so gut wie geschafft. Nachdem die entsprechende Sicherung wieder eingeschaltet wurde, kann die Lampe schlussendlich getestet werden.

Wir wünschen Euch eine helle Freude beim Stromsparen!

© diybook | Die Platte der abgehängten Decke wird wieder eingehängt.
© diybook | Und schon kann die neue LED ausprobiert werden!

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